Kaffee auf dem Prüfstand
Untersuchung auf Fremdkörper, Wassergehalt und Schimmelpilzgifte
Das „Kaffee-Experiment“ König Gustavs III.
(1746-1792) gilt scherzhaft als „erste klinische Studie Schwedens“:
Der König ließ zwei verurteilte Verbrecher – eineiige Zwillinge –
täglich drei Tassen Kaffee bzw. Tee trinken, da man davon ausging,
dass beide Getränke aufgrund ihrer „Giftigkeit“ die Lebenszeit des
Menschen deutlich verkürzen. Zwei königliche Ärzte begleiteten die
Studie.
Sicheres Lebensmittel
Unter bestimmten Voraussetzungen kann Kaffee tatsächlich die
Gesundheit beeinträchtigen – wenn der Rohkaffee zu feucht ist und
dadurch schimmlig wird. Bei Schimmelpilzbefall kann das
Schimmelpilzgift Ochratoxin A gebildet werden. Dieses Gift wird
selbst bei hohen Rösttemperaturen nicht abgebaut, ist gut
wasserlöslich und geht so in den Aufguss über. Ein wesentlicher Punkt
bei der Untersuchung von Kaffee durch die AGES, die Österreichische
Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH, ist daher der
Wassergehalt des gerösteten Kaffees, seine Restfeuchte: sie darf
maximal fünf Prozent des Gesamtgewichts ausmachen. Ein höherer
Wassergehalt könnte das Wachstum von Schimmelpilzen fördern. Die
Untersuchung auf Ochratoxin A gehört daher zur Routine. Der
europäische Grenzwert liegt bei 0,005 mg/kg; dieser Wert wurde bei
keiner Untersuchung erreicht.
Zusätzlich wird Kaffee auf Fremdgeruch, Fremdgeschmack und
Fremdkörper untersucht. Auch in dieser Hinsicht entspricht Kaffee
hierzulande den lebensmittelrechtlichen Vorschriften.
Drei bis vier Tassen
Bei moderatem Kaffeekonsum wird der harntreibende Effekt von
Koffein zumeist innerhalb von 24 Stunden wieder ausgeglichen. Gegen
den Genuss von maximal vier Tassen Kaffee pro Tag ist nichts
einzuwenden. Das Kaffee-Experiment Gustavs III. endete daher auch
anders als erwartet: Beide Probanden überlebten sowohl den
Schwedenkönig als auch ihre Ärzte. Als erster verstarb übrigens der
Tee-Trinker – im Alter von 83 Jahren.
Mehr zu Kaffee finden Sie unter www.ages.at