Es muss nicht immer Fastfood sein

3SAT, Dienstag, 22.09. um 14:00 Uhr

Es muss nicht immer Fastfood sein

Amerikas Diner-Kultur

Jane und Michael Stern, ehemalige Yale-Studenten und gebildete Intellektuelle, haben einen absolut unakademischen Beruf: Sie sind Profi-Esser, Spezialisten für das, was sie „Roadfood“ nennen. Die Sterns testen Familien-Restaurants am Straßenrand, die „Diners“, seit mehr als 30 Jahren. – Ein Film über die erfolgreichen Gastro-Kritiker der amerikanischen Hausmannskost.

Nein, sagt Michael Stern, 60, Fastfood sei für ihn kein Feind: „Wir finden Fastfood lediglich völlig uninteressant.“ „Wir“, das sind Jane und Michael Stern. Ehemalige Yale-Studenten und gebildete Intellektuelle, die einen absolut unakademischen Beruf haben: Sie sind Profi-Esser, Spezialisten für das, was sie „Roadfood“ nennen. Die Sterns testen ausschließlich Familien-Restaurants am Straßenrand, die „Diners“. Seit mehr als 30 Jahren fahren sie durch die USA, wachen Auges, mit gespitzter Nase, immer auf der Suche nach einem neuen Lokal und stets hungrig. Ein selbstgemachter Burger, ein hausgemachter Blaubeerkuchen, ein natürliches Chili lässt sie strahlen. Derart traditionelle Hausmannskost suchen und preisen sie in ihren legendären „Roadfood-„Büchern. Über 40 Bücher haben sie bereits geschrieben, gedruckte Erlebnisberichte, Wegweiser zu guter, preiswerter, bodenständiger Nahrung für den ewig hungrigen Autofahrer zwischen Ost- und Westküste. Mittlerweile haben sie auch das Internet für sich entdeckt und eine treue Fangemeinde gewonnen. Die „Roadfoodies“ folgen den Tipps ihrer Idole und fahren meilenweit für den besten Burger weit und breit. Zum Beispiel zu „Louis Lunch“ nach New Haven, Connecticut. Dort testet Ken Lassen das Fleisch roh, bevor es zu Hamburger oder Cheeseburger wird. Bei „Louis“ ist Ketchup streng verboten – und der Burger hat maximal acht Prozent Fett. „20 Prozent unserer Gäste werden von Ärzten zu uns geschickt“, behauptet der 90-Jährige.

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