A380 bei Singapore Airlines

Größter-Jet A380 als effizientes Großraumflugzeug – Singapore-Airlines zieht positive Bilanz aus zwei jähriger Erfahrung

Als am 15. Oktober 2007 der erste
Airbus A380 in Toulouse an die Singapore Airlines ausgeliefert wurde,
hat eine neue Ära der zivilen Luftfahrt begonnen. Der A380 hat den
Konkurrenten, die Boeing 747-400 als größten Passagierflieger der Welt
abgelöst. Nach anfänglichen Verzögerungen seitens des Herstellers Airbus
hat sich der neue Super-Jumbo bewährt. „Wir haben als erste Airline der
Welt den A380 übernommen und seither mehr als 4.100 Flüge in mehr als
41.000 Flugstunden absolviert. Dabei haben wir mehr als 4,1 Mio.
Passagiere transportiert“, so Leslie Thng, Singapore Airlines General
Manager für Deutschland, Österreich und die Schweiz.

In der Zwischenzeit betreibt Singapore-Airlines insgesamt zehn A380, der
zehnte wurde am 7. September 2009 ausgeliefert. Bis 2012 sind weitere
neun Flugzeuge des Typs bestellt. Das Flugzeug habe sich in den
vergangenen zwei Jahren als verlässlich und vor allem als profitabel
bewährt. Zudem sei die Wartung sehr einfach. „Die Reichweite bei vollem
Gewicht beträgt rund 13.150 Kilometer. Gegenüber der 747-400 kann der
A380 um 25 Prozent mehr Passagiere befördern, braucht aber um 20 Prozent
weniger Treibstoff. Die gesamten Betriebskosten liegen ebenfalls 15
Prozent unter denen der Boeing 747. Unsere A380-Flüge bringen uns einen
Gewinn“, erklärt der Manager. Noch vor zehn Jahren hatte
Singapore Airlines eine der größten B747-Flotten. „Heute haben wir die
größte Flotte von A380“, so Thng. 2011 wird die Boeing-747-Ära der
Vergangenheit angehören. Dann wird der letzte der noch verbliebenen neun
Jumbos aus der Flotte ausgeschieden.

Schon im Vorfeld war die Begeisterung der Flugpassagiere für das neue
Fluggerät hoch. Tickets für den ersten kommerziellen A380-Flug, der am
25. Oktober 2007 von Singapur nach Sydney unterwegs war, wurden für
Wohltätigkeitszwecke per Ebay versteigert. Insgesamt erzielte man damit
eine Mio. Euro. Allein im ersten Betriebsjahr wurden 700.000 Passagiere
auf mehr als 1.600 Flügen transportiert. „Viele Kunden nehmen sogar
Umwege in Kauf, nur um einmal mit dem Super-Airbus fliegen zu können“,
erzählt der Manager. Dementsprechend hoch war bis jetzt die Auslastung
des Flugzeugs. In Kundenbefragungen wurde beim neuen Flugzeug besonders
die Geräumigkeit in der Kabine gelobt. Außerdem gilt der A380 als
leisester Jet.

Bei einem völlig neuen Flugzeug gebe es aber auch seitens der
Fluggesellschaft große Herausforderungen bei der Konzeption der
Innenraumgestaltung. Da Singapore Airlines einen sehr hohen Standard hat
– die Airline rangiert seit Jahren unter den besten Fluglinien der Welt
– habe man auch beim A380 neue Standards gesetzt. Das Top-Produkt sind
die zwölf Suiten, die über eine Schiebetüre verfügen und somit eine
eigene Kabine in der Kabine schaffen. Jeder der 60 Business-Class-Sitze
mit einer Breite von 86 Zentimetern kann zu einem vollständig flachen,
193 Zentimeter langen, Bett verwandelt werden. Auch bei den 399
Economy-Sitzen setzte man auf verbessertes Sitzdesign und mehr Komfort.

Insgesamt ist der A380 für maximal 853 Passagiere zugelassen. Bei
Singapore Airlines sind die Flugzeuge mit 471 Sitzen in den drei Klassen
bestückt. Das maximale Startgewicht des Giganten beträgt 560 Tonnen, die
Gesamtlänge 72,3 Meter, die Spannweite 79,8 Meter. Damit kann der A380
auf den üblicherweise 45 Meter breiten Start- und Landebahnen operieren.
Da sich die äußeren Triebwerke jedoch über den befestigten Grasflächen
der Start- und Landebahnen befinden und dadurch bei Schubumkehr
Fremdkörper aufgewirbelt und angesaugt werden könnten, sind nur die
inneren Triebwerke des A380 mit einer solchen ausgestattet. Das bedeutet
auch, dass der 380er auf allen Flughäfen operieren kann, die Boeing
747-tauglich sind. Die Außenmaße des Flugzeugs übertreffen durch die
Aufteilung der Passagiere auf zwei Decks nicht die 80-Mal-80-Meter-Box,
wodurch es sich auf bestehenden Rollwegen bewegen und auch die
Abfertigungsinfrastruktur der Terminals nutzen kann. An einigen Airports
wie etwa am Terminal-3 vom Singapore-Changi-Airport läuft das Ein- und
Aussteigen parallel über zwei Decks. Wolfgang Weitlaner

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