Wein.Gut

Fritz Haag So, 13.09. um 12:15 Uhr ZDFdokuKanal – Wiederholung ab 17.30 Uhr

Es gibt nur wenige Namen, die ein Kenner internationaler Weine im Ausland sofort und ohne zu zögern als Assoziation zum Begriff „Der deutsche Wein“ nennen würden. Ein Name jedoch wäre gewiss darunter: Als prominenter Botschafter für deutschen Wein in der Welt ist das Weingut „Fritz Haag“ aus Brauneberg an der Mosel ein Inbegriff.

Schon über Jahrhunderte zählen die Rieslinge von der Mosel zu den weltweit geschätzten Spitzengewächsen. Das Weingut „Fritz Haag“ spielt seit den Fünfzigern in dieser Spitzenliga mit. Seit fünf Jahren zeigt hier ein Generationenwechsel vom Vater Wilhelm auf den Sohn Oliver, wie Arbeit auf höchstem Niveau kontinuierlich fortgesetzt wird. Der Vater Wilhelm übernahm den Betrieb in den Fünfzigern. Nun hat sein Sohn Oliver übernommen und sofort eine „Kollektion des Jahres“ produziert. Anders als bei den übrigen Kandidaten der Serie ist hier der Wechsel noch aufzeigbar, greifen Traditionen ineinander über. Gleichzeitig wird eine der beeindruckendsten Weinbaulandschaften Deutschlands porträtiert: die Mosel mit ihren fast senkrechten Steillagen.

Fritz Keller – So, 13.09. um 12:30 Uhr ZDFdokuKanal – Wiederholung ab 17.45 Uhr

Fritz Keller (52) führt das Weingut der Familie in Vogtsburg-Oberbergen (Kaiserstuhl) und eines der ersten Sternerestaurants Deutschlands, den „Schwarzen Adler“. In Sachen Weinbau und Gastronomie war die Familie seit Kriegsende immer schon am nahen Frankreich orientiert – was eine lang anhaltende Zeit an Erfolgen begründet. Qualität gilt etwas in der Familie Keller. Umso erstaunlicher klang da Fritz Kellers neueste Unternehmung im Jahr 2006. Der Spitzenwinzer verhandelte mit einem großen deutschen Discounter die Lieferung von Badischem Qualitätswein. Das Projekt hatte riesige Dimensionen. Vom Weißwein wurden 2008 etwa zwei Millionen Flaschen produziert. Das leistet Fritz Keller natürlich nicht allein: Er hat für diese Idee fast 500 badische Winzer gewinnen können, die gemeinsam diese riesige Menge Wein (einen badischen Roten gibt es auch) herstellen. Für viele Weinbaubetriebe erschloss sich hier eine neue Erwerbsquelle, die zum Überleben der Betriebe beitrug.

Martin Tesch: So, 13.09. um 12:30 Uhr ZDFdokuKanal – Wiederholung ab 17.15 Uhr

Dr. Martin Tesch (40) ist sowohl Querkopf wie auch Quereinsteiger. Der promovierte Mikrobiologe arbeitete schon einige Jahre in seinem studierten Beruf an bedeutenden Forschungseinrichtungen in Deutschland, bis er sich überreden ließ das elterliche Weingut

in Langenlonsheim an der Nahe zu retten. Und das tat er, wie er alles tut: radikal. Er halbierte die bewirtschaftete Rebfläche, riss alles aus dem Berg, was kein Riesling war und verschreckte mit seiner ersten Angebotsliste die Hälfte seiner Kunden so sehr, dass sie nicht mehr bei Teschs bestellten. Denn wie in den Weinbergen stand auf der Weinkarte fortan auch nur noch Riesling. Tesch ist ein kantiger Typ, der keine Mode mitmacht. Das Gerede vom „Terroir“ lässt ihn ebenso kalt, wie Brauchtumspflege in Winzervereinen. Mit einem intelligenten Marketingkonzept und einem Etikettendesign, mit dem Tesch schon mehrere renommierte Designpreise gewonnen hat, sorgt er auf seine Weise für eine auch unter jungen Konsumenten zunehmende Lust an Riesling. Sein Riesling „Unplugged“ brachte den Gitarrenhersteller Gibson auf die Idee, Tesch und Rock’n’Roll gemeinsam zu vermarkten. So sind die Weine von Tesch in den Tourbussen weltberühmter Rockbands wie auch auf Festivals wie „Rock am Ring“ zu finden. Keiner ist besser geeignet zu zeigen, dass kantige Charaktere kantige Weine machen.

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