Schlaue Früchtchen: Schulobstprogramm startet zu Schulbeginn
Ernährungsgewohnheiten von Kindern positiv beeinflussen –
Zusammenhänge zwischen Ernährung, Landwirtschaft und Umwelt
erläutern
Mit Schulbeginn startet in Österreich eine mit
EU-Mitteln geförderte Aktion zur Vergabe von Obst und Gemüse an
Schülerinnen und Schüler in Volksschulen. Ziel ist, bei den Kindern
Bewusstsein für gesunde Ernährung zu schaffen. „Mit dem neuen
Schulobstprogramm wollen wir die Ernährungsgewohnheiten von Kindern
positiv beeinflussen und den Obst- und Gemüsekonsum erhöhen.
Schulkinder sollen die Zusammenhänge zwischen Ernährung, Herkunft und
Herstellung von Lebensmitteln, Landwirtschaft und Umwelt verstehen,“
so Landwirtschafts- und Umweltminister Niki Berlakovich heute in Wien
anlässlich der Vorstellung seiner Initiative gemeinsam mit
Ernährungsberaterin Sasha Walleczek und AMA Obst&Gemüse-Managerin
Karin Silberbauer.
Das Schulobstprogramm wird mit Aufklärungskampagnen über gesunde
Ernährung verknüpft. „Kinder sollen gesunde und natürliche
Lebensmittel essen und dabei auch lernen, hochwertige Lebensmittel
von anderen zu unterscheiden,“ so Berlakovich. Die österreichischen
Bäuerinnen und Bauern produzieren qualitativ hochwertige und gesunde
Produkte. Mit regionalen und saisonalen Lebensmitteln ist auch eine
gepflegte Landschaft und eine intakte Umwelt verbunden. So sorgen bei
saisonalen und regionalen Lebensmitteln die kurzen Transportwege für
mehr Frische und mehr Qualität und sind auch besser für den
Klimaschutz.
Walleczek: Gesundheitliche Vorzüge von saisonalem Obst und Gemüse aus
regionalem Anbau
„Die gesundheitlichen Vorzüge von frischem Obst und Gemüse
aufzuzählen ist eigentlich mü-ßig: Vitamine, Mineralien, sekundäre
Pflanzeninhaltsstoffe, Antioxidantien, Ballaststoffe – vieles davon
kommt überhaupt nur in Obst und Gemüse vor und ist für uns
lebenswichtig. Saisonales, frisches Obst und Gemüse aus regionalem
Anbau hat dabei besonders hohe Werte. Studien haben gezeigt, dass
Kinder das gerne essen, was sie oft vorgesetzt bekommen und dass man
seine Ernährungsgewohnheiten im Kindesalter lernt. Daher ist das
tägliche Stück Obst oder Gemüse in der Schulpause so wichtig. Das
Schulobstprogramm ist ein wichtiger erster Schritt in die richtige
Richtung,“ so die Ernährungsberaterin Sasha Walleczek.
Eine gesunde Ernährung kann entscheidend dazu beitragen, das
Ausmaß der Fettleibigkeit und ernsthafte Gesundheitsprobleme zu
reduzieren. Der Verzehr ausreichender Mengen Obst und Gemüse ist in
diesem Zusammenhang von großer Bedeutung. Die
Weltgesundheitsorganisation empfiehlt, täglich mindestens 400 Gramm
Obst und Gemüse pro Person zu verzehren. Die meisten Europäer
erreichen diesen Mindestwert nicht, und die rückläufige Tendenz ist
bei Jugendlichen besonders ausgeprägt. Aus Studien geht hervor, dass
sich gesunde Ernährungsgewohnheiten in der Kindheit herausbilden. Wer
in der Kindheit viel Obst und Gemüse isst, tut dies auch als
Erwachsener. Wer wenig Ost und Gemüse isst, ändert in der Regel seine
Gewohnheiten nicht und gibt diese auch an die eigenen Kinder weiter.
Schulobstprogramm
EU-Mittel stehen ab dem Schuljahr 2009/10 zur Verfügung, wobei
eine nationale Kofinanzierung vorgesehen ist. Die Abwicklung in
Österreich wird ähnlich dem Schulmilchprogramm erfolgen. Schwerpunkte
des ersten Programmjahrs sind eine Startaktion zur Bekanntmachung des
Projekts Anfang Oktober 2009. Dabei wird in rund 300 Volksschulen
Obst der Saison (Äpfel, Zwetschken) verteilt. Im November 2009 wird
der Pilotversuch gestartet. Dabei sollen in erster Linie Erfahrungen
für die Fortsetzung des Programms gesammelt werden. Geplant ist die
Teilnahme von 40 bis 50 Schulen, an denen über einen Zeitraum von 3
bzw. 5 Wochen Obst und Gemüse kostenlos angeboten werden. Im
Sommersemester 2010 besteht dann die Möglichkeit, dass weitere
Schulen selbständig am Programm teilnehmen. Obst und Gemüse kann dann
verbilligt (50 Prozent EU-Förderung) angeboten werden. Vom
Lebensministerium und der AMA werden interessierten Schulen dazu
Kontakte zu Lieferanten angeboten.
Obst und Gemüse liegen im Trend
„Der Pro-Kopf-Verbrauch von Obst und Gemüse hat sich in Österreich
im letzten Jahrzehnt sehr gut entwickelt. Verspeisten die
Österreicherinnen und Österreicher 1996 noch rund 85 kg Obst, waren
das im Jahr 2006 bereits rund 95 kg. Ähnlich ist die Entwicklung bei
Gemüse. In diesem Segment erhöhte sich der Pro Kopf Verbrauch im
gleichen Zeitraum von 92 kg auf 106 kg. Unsere Landsleute haben den
Wert gesunder Ernährung also bereits erkannt. Diesen positiven Trend
gilt es nun weiter zu forcieren. Kinder sind dabei die besten
Boschafter. Erziehungseffekte Richtung Eltern sind durchaus
erwünscht. Diese Schulobstinitiative von Land-wirtschaftsminister
Berlakovich ist deshalb ganz besonders zu begrüßen“, betont Mag.
Karin Silberbauer, AMA Marketing Managerin für Obst und Gemüse.