NDR, Montag, 07.09. um 13:00 Uhr
Essgeschichten
Unscheinbare Früchtchen – die Linsen
Es ist das schwäbische Nationalgericht schlechthin: Linsen mit Spätzle. Das hat etwas mit der Kargheit der Schwäbischen Alb zu tun. Gerade auf den mageren, steinigen Böden der Albhochfläche wachsen die Linsen gut. Fette Böden mögen sie nicht. Aber wer weiß schon, wie eine Linsenpflanze aussieht! Sie ist in der Tat unscheinbar und nicht leicht zu entdecken. Sie versteckt sich hinter der Gerste oder dem Hafer, die ihr Halt geben. Früher haben die Menschen auf der Schwäbischen Alb die Linsen als Selbstversorger angebaut. Mühsam mussten Kinder – wie Aschenputtel im Märchen – die kleinen Linsen aus dem Gersten-Unkrautgemisch herauslesen. Mühsam ist der Linsenanbau noch immer, denn die kleine Hülsenfrucht ist sehr nässeempfindlich.