Rund 2,77 Mio. Ösis unternahmen 4,22 Mio. Reisen – Österreich auch bei
Österreichern sehr beliebt
Herr und Frau Österreicher haben im ersten
Halbjahr 2009 deutlich mehr Reisen unternommen als die Jahre zuvor.
Dabei gab es Zuwächse sowohl bei Auslands- als auch bei Inlandsreisen.
Deutlicher im Trend liegen nach den jüngsten Ergebnissen der
Statistik-Austria Kurzurlaubsreisen mit ein bis drei Nächtigungen.
„Italien bleibt das wichtigste Auslandsreiseziel der Österreicher. Rund
22 Prozent der Auslandsreisen führten im ersten Halbjahr 2009 in unser
südliches Nachbarland“, so Peter Laimer, stellvertretender Leiter der
Direktion Raumwirtschaft der Bundesanstalt Statistik Österreich. Mit
13,8 Prozent rangiert
an zweiter Stelle aufgrund des hohen Anteils der Bekannten- und
Verwandtenbesuche Deutschland.
8,2 Prozent der Reisen führten nach Kroatien. 11,9 Prozent der
Urlaubsreisen ins Ausland waren Fernreisen zu Destinationen außerhalb
Europas. „Eine Analyse der gewählten Reisedestinationen in den
vergangenen Jahrzehnten zeigt, dass die Auslandsreisen nach Italien
insbesondere zugunsten von Kroatien und Deutschland rückläufig sind“, so
Laimer. Anfang der 1970er Jahre führten rund 40 Prozent der
Auslandsreisen mit mehr als vier Nächtigungen nach Italien, 2008 waren
es nur noch 20 Prozent. „Auch Spanien und Griechenland zeigen im
Zeitverlauf leicht rückläufige Tendenz“, erklärt der Experte.
Ungebrochen beliebt ist Österreich selbst als Reiseziel, denn jede
zweite Urlaubsreise hat eine Destination in Österreich zum Ziel. 2008
fanden mehr als die Hälfte der insgesamt 15,4 Mio. Urlaubsreisen in
Österreich statt.
Dennoch könne man einen deutlichen Trend zur Auslandsreise feststellen,
kommt Laimer zum Schluss. Das Verhältnis In- zu Auslandsreisen lag 1990
bei 43 zu 57 Prozent, 2008 bei 38 zu 62 Prozent. „Auch Fernreisen zu
Zielen außerhalb Europas konnten durch den Boom des Flugverkehrs in
vergangenen Jahrzehnten deutlich zulegen. Lag der Anteil Mitte der
1970er Jahre an allen Urlaubsreisen ins Ausland noch bei sechs Prozent,
so ereichte dieser 2008 rund zwölf Prozent.“
„Unter den Reisemotiven standen im ersten Halbjahr 2009 die Aktivurlaube
mit 23,3 Prozent an erster Stelle, gefolgt von Verwandten- bzw.
Bekanntenbesuchen mit 21,6 Prozent“, so Laimer. Urlaubs- bzw.
Städtereisen zu „Kultur- bzw. Besichtigungszwecken“ lagen mit 19,9
Prozent an dritter und Urlaubsreisen zu reinen Erholungszwecken mit 16,0
Prozent an vierter Stelle. „Im Jahresdurchschnitt steht unter den
Reisemotiven der klassische Strand- bzw. Badeaufenthalt anteilsmäßig
zwar noch ein zweiter Stelle, dennoch verliert dieser Reisezweck immer
mehr an Bedeutung, wobei Studien- und Besichtigungsreisen (z.B.
Städtereisen), aber auch Reisen zum eigenen Wohlbefinden (z.B. Wellness)
immer beliebter werden.“
„Auch betreffend die Urlaubsreisen der Österreicher ist ein verstärkter
Trend zu kürzer dauernden Reisen festzustellen“, so Laimer. „Dauerten
vor 40 Jahren noch die Hälfte der Urlaubsreisen zwischen ein und zwei
Wochen, so liegt dieser Anteil 2008 nur mehr bei 36 Prozent.
Dementsprechend stieg der Anteil der Urlaubsreisen mit einer Dauer von
vier bis sieben Tagen, von rund zwölf auf nunmehr 48 Prozent.“
Mehr als ein Drittel der Urlaubsreisen im In- und ins Ausland finden in
den Monaten Juli und August statt. Dennoch wird in den vergangenen
Jahren eine Tendenz der gleichmäßigeren Verteilung der Reisetätigkeit
über das Kalenderjahr ersichtlich. Deutlich bemerkbar mache sich auch
eine verstärkte Verlagerung zur Wintersaison. „Fanden Anfang der 1970er
Jahre nur rd. 16 Prozent der Urlaubsreisen der Österreicher im Winter
statt, so waren es 2008 bereits fast ein Drittel der Reisen, was – neben
dem Schiaufenthalt in Österreich – auch auf eine verstärkte
Reisetätigkeit ins Ausland hinweist“, erklärt Laimer. Wolfgang Weitlaner
Für weitere Infos zum Thema siehe auch unter:
http://www.statistik.at/web_de/statistiken/tourismus/reisegewohnheiten/index.html