Kino und Kulinarisches in Berlin

Filme, die auf der Zunge zergehen

dinner-auction.com veranstaltet mit dem Lichtspielhaus Die Kurbel und dem Restaurant Thiels die Kulinarische Filmnacht.

Das Sujet „Essen und Trinken“ im Film – ein häufiges Zusammenspiel, das Appetit auf mehr macht! Mit der Kulinarischen Filmnacht bietet das Auktionsportal dinner-auction.com zusammen mit dem geschichtsträchtigen Charlottenburger Programmkino Die Kurbel und dem Restaurant Thiels ab September in einer 5-teiligen Reihe die Gelegenheit, das Gesehene in einer erlesenen Zusammenführung von Filmkunst und kulinarischem Genuss mit allen Sinnen zu erfahren. Von der Leinwand auf den Teller – so unterhaltsam und genussreich lassen sich Filme nachschmecken!

„Unsere Themen sind Gastronomie und kulinarischer Genuss“, meint dinner-auction.com-Gründer Simon Melsheimer im Gourmet Report Interview. „Diese Filmnacht ist unser erstes Offline-Projekt. Wir planen bereits weitere Kulturveranstaltungen.“ Die Gäste erwarten Abwechslung und Qualität bei den Filmen und den damit korrespondierenden Menüs. Beginnend mit der Komödie Julie & Julia, findet die Serie mit dem Remake Ein Rezept zum Verlieben und den Publikumserfolgen Eat Drink Man Woman, Chocolat und Valet ihre genussreiche Fortführung. „Unsere Gäste können sich auf ein besonderes Setting freuen: einen Logenplatz und Überraschungen für einen gelungenen Kinobesuch“, verspricht Theaterleiter Tom Zielinski. Küchenchef Alexander Thiels serviert in seinem neueröffneten Restaurant Thiels vis-à-vis der Kurbel ausgewählte Adaptionen der im Film gezeigten Speisen – der Film liefert die Inspiration oder die Rezepte für den Gaumengenuss im Anschluss.

Der Kartenvorverkauf für alle Veranstaltungen beginnt ab sofort auf www.dinner-auction.com . Zwei Karten werden jeweils mit dem Startpreis von einem Euro versteigert – ganz im Sinne des Auktionsgedanken! Wer in der Nähe wohnt, erhält auch in der Kurbel oder im Thiels Eintrittskarten. Der Preis für Film und Menü beträgt 29,90 €.

Die Filme – Kunst und Kulinarisches

Julie und Julia (19. September 2009)
In Julie & Julia erzählt der Regieneuling Nora Ephron (Drehbücher zu Harry und Sally und Schlaflos in Seattle) von der unausgefüllten Julie Powell (Amy Adams), die kurz vor ihrem 30. Geburtstag dem Leben neuen Schwung geben will. Sie beschließt, innerhalb eines Jahres die 524 Rezepte in Julia Childs‘ (Meryl Streep) Kochbuch-Bestseller Mastering the Art of French Cooking nachzukochen. Mit Akribie und Leidenschaft geht sie ans Werk, wobei ihre Handlungsformen zuweilen weit ins Komödiantische hineinreichen. Die Erfahrungen ihres (Selbst-) Versuchs stellt sie dann ins Netz und lässt so „die ganze Welt“ an dem Unterfangen teilhaben, dass die User zunehmend fasziniert.

Rezept zum Verlieben (17. Oktober 2009)
Die Chefköchin Kate Armstrong (Catherine Zeta-Jones) ist eine höchst eigenwillige Persönlichkeit, die nur schwer mit Kritik – vor allem an ihrem Essen – umzugehen weiß. Sie begibt sich auf Drängen ihrer Chefin in Therapie. Nach dem plötzlichen Tod ihrer Schwester, nimmt sie ihre Nichte Zoe (Abigail Breslin) bei sich auf. Zu aller Unbill wird Kate auch noch ein neuer Koch, Nick Palmer (Aaron Eckhart), zur Seite gestellt. Doch Zoe scheint als Bindeglied die vermeintlichen Kontrahenten miteinander vertraut zu machen.
Scott Hicks zeichnet mit sicherer Regie-Hand ein problematisches Beziehungsgeflecht und verfolgt mit feinsinniger Kameraführung präzis und engagiert, wie sich die Akteure sukzessive annähern. Rezept zum Verlieben ist ein Remake.

Eat Drink Man Woman (21. November 2009)
Der Meisterkoch Zhū (Láng Xióng), der seinen Geschmackssinn verliert und sich zögernd aufs Altenteil zurückzieht, seine drei vollkommen unterschiedlichen Töchter (Wú Qiànlián, Yáng Guìmèi und Wang Yuwen) – sie sind die Protagonisten in einem losen Familienverband, der sich nur widerwillig zusammenführen lässt. Unweigerlich drängt sich Shakespeares Tragödie König Lear auf. Die Personalkonstellation birgt einigen Konfliktstoff in sich: Verlust väterlicher Autorität, Loslösung der Töchter, traditionelle versus moderne Lebensführung u.a.m.
Der Meister-Regisseur Ang Lee zeigt an der Familiengeschichte Zhū schmerzliche Prozesse des Verlusts, der Vereinsamung, des Alterns – aber auch die verschiedenen Entwürfe der Gegenstrategien mit ihren energischen Ausformungen der Selbstbehauptung. Vor der Großstadtkulisse Taipehs in seiner molochartigen Ausdehnung führt uns Lee in dramaturgisch unaufdringlicher Manier und mit wahrer Menschenkenntnis zu den Dingen zurück, die wirklich zählen und zugleich unsere Grundbedürfnisse widerspiegeln: Eat Drink Man Woman.

Chocolat – Ein kleiner Biss genügt (19. Dezember 2009)
Die quirlige, ruhelose Vianne Rocher (hinreißend gespielt von Juliette Binoche) verschlägt es mit ihrer Tochter Anouk (Victoire Thivisol) in das Provinznest Lansquenet-sous-Tannes im Winter des Jahres 1959. Leiten lässt sich Vianne durch ihre verstorbene Mutter Chiza, die einst in Südamerika gelebt und sie in die Geheimnisse der Schokoladenzubereitung eingeweiht hat. Als sie eine leerstehende Patisserie anmietet und in eine Chocolaterie umwandelt, ruft das den konservativen Bürgermeister und selbst ernannten Sittenwächter Comte de Reynaud (Alfred Molina) auf den Plan. Ihm missfällt die Lebensart der Zugezogenen völlig, die jedoch durch ihr offenherziges Wesen zunehmend Freunde gewinnt. Sein Unmut bekommt wahnhafte Züge. Er glaubt das Böse in ihr ausgemacht zu haben und findet seine krude Annahme nur bestätigt, als sich Vianne auf ein Abenteuer mit dem Zigeuner Roux (Johnny Depp) einlässt …
In Lasse Hallströms Romantikfilm Chocolat speist sich die Dramatik zum einen aus dem fatalen Lauf der Handlung und zum anderen aus der poetischen Bildsprache, die den Zuschauer an manchen Stellen zu hypnotisieren scheint. Er schafft so einen eigenen Zauber, dessen Eindringlichkeit gerade in den tragikomischen Momenten entzückt. Chocolat darf hier durchaus als Sinnbild für Lebensfreude verstanden werden.

Vatel (16. Januar 2010)
Der Film spielt in der Zeit des Sonnenkönigs Ludwig IV. Sinnenfroh und intrigant geht es zu in der höfischen Welt. François Vatel (Gérard Depardieu) ist für die Hofhaltung des Prinzen de Condé verantwortlich. Während eines dreitägigen Festes begehrt der Bruder des Königs einen von Vatels Küchenjungen. Schützend nimmt sich Vatel seiner an, kann jedoch den perfiden Machenschaften nicht ausweichen und verstrickt sich durch die Liebe zu Anne de Montausier (Uma Thurman), die ausgerechnet des Königs Geliebte ist, immer tiefer in ein feinmaschiges Netz aus Hingabe, dienerischer Abhängigkeit und Rigorismus.
Opulent ausgestattet und mit grandioser Optik inszeniert, stützt sich Roland Joffés Historiengemälde Vatel vor allem auf eine schauspielerische Glanzleistung von Gérard Depardieu.
Die Filmmusik komponierte kein Geringerer als Ennio Morricone.

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