Dritte Slow-Food-Messe erneut ein Magnet für bewusste Verbraucher
Zufrieden sind die Aussteller, die Besucher und nicht zuletzt die Verantwortlichen von Slow Food Deutschland: Die dritte Messe „Markt des guten Geschmacks“ in Stuttgart war in jeder Hinsicht ein Erfolg.
Über 40.000 Besucher strömten vom 2. bis 5. April durch die Messehallen am Flughafen. Und das, obwohl dieses Mal die parallele Gartenmesse pausiert hatte. 380 Aussteller und zusätzlich 103 Weingüter in der Vinothek lockten in diesem Jahr die bewussten Genießer an. Eine durchschnittliche Verweildauer von 4,3 Stunden deckt sich mit den Beobachtungen, wonach die Besucher keinen Stand ausließen, ausgiebig probierten und mit den Produzenten guter Nahrungsmittel diskutierten.
Otto Geisel, der Vorsitzende von Slow Food Deutschland und Initiator der Messe, stellte zufrieden fest: „Wir haben jetzt den Durchbruch zu einer wirklich nationalen Messe geschafft, denn neue Aussteller und Gemeinschaftsstände aus ganz Deutschland sind hinzu gekommen. Jetzt wollen wir auch noch mehr internationale Teilnehmer gewinnen.“
Namentlich Italien und Tschechien hatten ihre Spezialitäten präsentiert.
„Ich habe gestaunt, wie viele Fachbesucher, darunter die Top-Einkäufer der Lebensmittelbranche, an meinem Stand auftauchten,“ berichtet Rudolf Bühler von der Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall. Das deckt sich mit Besucherumfragen, wonach 39 Prozent Fachbesucher oder Besucher mit einem passenden beruflichen Hintergrund waren.
Die Aussteller waren durch die Bank zufrieden. „Ich habe selten so viele direkte Kontakte mit Weinkennern gehabt,“ weiß Winzer Konrad Schlör aus Wertheim zu berichten. Markus Dirr aus Endingen, vom STERN als bester Wurstmacher gelobt, war, obwohl er es gar nicht geplant hatte, alle vier Tage persönlich am Stand. „Ich habe viele tolle Gespräche gehabt.“ Monika Huber, Koordinatorin des Gemeinschaftstandes Meran: „Es hat richtig Spaß gemacht, mit den Besuchern zu reden und sie probieren zu lassen.“ Conny Schmidt vom Archehof aus Plattenburg in der Prignitz in Nordwesten Brandenburgs, die das erste Mal so fern der Heimat aufgetreten ist: „Ich habe nicht nur gut verkauft, sondern unbezahlbare Kontakte zu anderen Fleisch- und Wurstherstellern geknüpft, die mir gute Ratschläge gegeben haben.“
Die Besucher vergaben in einer Befragung zu 90 Prozent die Note eins oder zwei, 94 Prozent wollen das nächste Mal wieder kommen. Ein neuer Trend: Immer mehr Produzenten-Vereinigungen nutzen die Slow-Food-Messe zu Branchentreffen. So kamen die baden-württembegischen Schafhalter und mehrere Neuland-Fleischer zusammen.