Genmais

Verfütterung von „Genmais“ untersucht

Kein Einfluss auf Milchkühe und ihre Milch festgestellt

Ob der gentechnisch veränderte Mais MON810 bedenkenlos an Tiere verfüttert werden kann, war Gegenstand einer Studie der Technischen Universität München. MON810 enthält das Protein cry1Ab, das eigentlich aus dem Bakterium Bacillus thuringiensis stammt. Mit seiner Hilfe widersteht dieser Mais den Angriffen des Fraßschädlings Maiszünsler. Aber ist das, was Befürworter als Triumph der grünen Gentechnik preisen, für den Verbraucher wirklich ungefährlich?
Ja, bestätigen Untersuchungen eines Teams um Professor Heinrich H.D. Meier von der Technischen Universität München. Seit 2005 hat seine Arbeitsgruppe in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) in einer groß angelegten Fütterungsstudie untersucht, welche Auswirkungen der Verzehr von Mais mit dem cry1Ab-Gen auf Milchkühe hat und ob cry1Ab-DNA oder Proteine aus dem Futter in die Milch der Tiere gelangen.
Je 18 Kühe wurden 25 Monate lang mit MON810 Mais bzw. einer anderen, nicht gentechnisch veränderten Maissorte gefüttert. Ihr körperlicher Zustand wurde überwacht. Monatlich wurden Proben von Blut, Milch und Ausscheidungen entnommen und mit neu entwickelten, hoch sensitiven molekularbiologischen Methoden auf die DNA und das Protein von cry1Ab untersucht. Das Ergebnis: Beide Gruppen unterschieden sich in ihrer körperlichen Entwicklung, im Gesundheitszustand und der Fruchtbarkeit nicht voneinander. Es gab außerdem keine Spuren von cry1Ab-DNA oder -Proteinen im Blut oder der Milch von Tieren aus der Versuchsgruppe. Die Milch beider Gruppen war auch mit den derzeit besten Analysemethoden nicht voneinander zu unterscheiden. Offenbar wird das cry1Ab-Protein genauso vollständig verdaut wie alle anderen Proteine. Ähnliches gilt für die DNA. Zu einem Übergang von charakteristischen fremden Molekülen in die Milch kam es bei den untersuchten Kühen nicht.Die Münchner Wissenschaftler bewerten daher den Verzehr von gentechnisch modifiziertem Mais der Sorte MON810 als für Kühe und – indirekt – auch für Milchtrinker ungefährlich.
Am 21. April 2009 werden die Ergebnisse auf einem Fachsymposium der Öffentlichkeit präsentiert.

aid, Dr. Margit Ritzka

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