Mais – das kulinarische Gold Mexikos
Was für uns Deutsche das Brot ist, ist für die
Mexikaner ihre Tortilla. So gibt es kaum
eine Mahlzeit, die im Land der Maya und
Azteken ohne die heißgeliebten dünnen
Fladenbrote auf den Tisch kommt. Mal
dienen sie einfach nur als Beilage, ein anderes
Mal entsteht aus ihnen ein ganz
eigenes Gericht. Hauptbestandteil der traditionell-mexikanischen
Köstlichkeit ist Mais,
wie könnte es in Mexiko auch anders. Denn
das goldgelbe Gemüse ist eines der Grundnahrungsmittel
des Landes. 50 Prozent der
konsumierten Speisen bestehen aus Mais
und decken damit gleichzeitig 50 Prozent
der benötigten Kalorien.
Die Vielfalt an mit Mais zubereiteten „platillos
preparados“ ist fast unermesslich. Ob in
Form von Tacos, Enchiladas, Quesadillas,
Tostadas, Papadzule oder Tamales, überall
ist die weit verbreitete Getreideart mit den
schmackhaften Körnern enthalten.
In Mexiko hat die Verwendung von Mais
eine lange Tradition. Bereits vor 8000 Jahren
setzte die indigene Bevölkerung des Landes
nachweislich die ersten Maispflanzen in die
Erde. Eine Nahrungsgrundlage für die
Stämme war der Anbau damals allerdings
nicht. Erst zur Zeit der vorspanischen
Hochkulturen, als sich größere Bevölkerungsgruppen
sesshaft machten, wurde
der Mais zum wichtigsten Bestandteil der
Ernährung und zum bedeutenden Grundpfeiler
einer Kultur: So wurde der Kolben
in seinemgrünen Mantel als heilige Pflanze
verehrt. Aus dem Schöpfungsmythos der
Maya geht hervor, dass die Götter den
ersten Menschen aus Maismasse schufen.