Glücksspiel-Metropole bietet exzellente chinesisch-portugiesische Küche – Macau: Seit zehn Jahren bei China
Seit zehn Jahren ist die ehemalige
portugiesische Kolonie Macau ein mit weitgehender Autonomie
ausgestattetes Sonderverwaltungsgebiet der Volksrepublik China. Nach
rund 450 Jahren portugiesischer Anwesenheit hat Macau seit Dezember 1999
diesen Status erhalten. Doch das einmalige historische Erbe mit der
Mischung der beiden Kulturen hat sich Macau bis heute erhalten. Und
darauf ist man sehr stolz. Während in Taipa die großen Casinos wie Pilze
aus dem Boden sprießen, gibt man sich in der Altstadt dem mediterranen
Flair hin. Um den Besuchern das UNESCO-Weltkulturerbe nahe zu bringen,
bietet das Macau Government Tourist Office
www.macautourism.gov.mo gratis geführte Touren an. Der
englischsprachige Rundgang umfasst das Gebiet rund um den Senatsplatz
einschließlich der St. Pauls-Kathedrale, dem Wahrzeichen der Stadt, von
der heute nur noch die Fassade erhalten ist.
„Macau bietet Gästen eine interessante Vielfalt an Sehenswürdigkeiten“,
meint Alfredo Augusto da Rosa vom Macau Government Tourist Office. Es lohne sich hier ein paar Tage zu verbringen, um
sich diese einzigartige Mischung an Architektur genauer anzusehen. Vor
allem in der verwinkelten Altstadt gibt es einige sehr sehenswerte
Gebäude und Plätze. „Im Herzen von Macaus Altstadt steht die großartige
Steinfassade der St. Pauls-Kathedrale, auf der die Geschichte der
Christianisierung Asiens dargestellt ist. Sie ist zusammen mit der
großen Treppe alles, was von der ersten Kirche und dem Kolleg der
Jesuiten in China übrig blieb“, erklärt da Rosa. Die Kirche wurde nach
Entwürfen eines italienischen Jesuiten Anfang des 17. Jahrhunderts
erbaut und fiel 1835 einem Großbrand zum Opfer. Unweit von St. Paul
erstreckt sich Macaus Senatsplatz, der bereits seit Jahrhunderten als
zentraler Treffpunkt der Einwohner dient. „Auch hier sind die
Pflastersteine Zeugnis für die einstige Kolonialmacht“, erklärt der
Experte. Am einen Ende des Platzes liegt das ehemalige Senatsgebäude,
gegenüber das Heilige Haus der Gnade aus dem 16. Jahrhundert und am
äußersten Ende steht die Barock-Kirche St. Dominik.
Die portugiesische Vergangenheit schlägt sich aber nicht nur in der
Architektur durch. „Die Portugiesen haben auch in der Macau-Küche einen
deutlichen Fußabdruck hinterlassen“, so da Rosa. Dass man die Weine
Portugals hier kostengünstig erhält, ist nur ein Hinweis darauf, dass es
sich um eine ehemalige Kolonie handelt.“ Sardinen, Eintöpfe, Weißbrot
und köstliche Pasteis da Nata gehören ebenso zur makanesischen Küche wie
Chili Crab oder verschiedene chinesische Köstlichkeiten. „Erst vor
kurzem hatten wir eine Briefmarkenausgabe gemeinsam mit Singapur, bei
der diese Mischung verschiedener Küchentraditionen thematisiert wurde“,
erzählt da Rosa. Zu den großen Spezialitätenlokalen der makanesischen
Küche gehören das A Lorcha nahe des A-Ma Tempels, das Restaurante
Litoral http://www.restaurante-litoral.com und das vom Michelin
prämierte Antonio http://www.antoniomacau.com .
Macau hat sich in den vergangenen Jahren zu einer der Boomtown Asiens
entwickelt. Die neuen Mega-Casinos – allen voran das Venetian, das
übrigens nach dem Blumenauktionshaus in Aalsmeer und dem Pentagon in
Washington das drittgrößte Gebäude der Welt ist – prägen die neue
Skyline. Großzügig angelegt, mit facettenreicher Architektur – wie etwa
der Turm des neuen Lisboa-Casinos, der einer Lotusblüte nachempfunden
ist – kommen Spieler in den Hallen voll auf ihre Rechnung. Auch Shopping
wird groß geschrieben. An den künstlichen Kanälen des Venetian befinden
sich rund 350 Geschäfte. Aber auch in der Altstadt gibt es zahlreiche
Boutiquen und Läden, die zu günstigen Preisen Waren anbieten.
Macau liegt an der Südostküste der Volksrepublik China, am Ufer des
Perlflusses. Es grenzt an die chinesische Provinz Guangdong und ist 145
Kilometer von dessen Hauptstadt Guangzhou (Kanton) und 70 Kilometer von
Hongkong entfernt. Wolfgang Weitlaner
Weitere Informationen http://www.macau-info.de