Viele Lebensmittel haben einen überraschend hohen Salzgehalt. Das zeigt ein Test der Verbraucherrechtsorganisation foodwatch. Dabei wurden 22 Produkte mit der Ampelkennzeichnung versehen. Die Ergebnisse:
Vor allem Fertigprodukte enthalten häufig extrem viel Salz. Zu den stark salzhaltigen Produkten gehören auch Brot, Käse oder Senf.
Auch viele Lebensmittel weisen einen relativ hohen Salzgehalt auf, bei denen es Verbraucher nicht erwarten. Bei Snickers, einer Tafel Milka Alpenmilch und der Konserve King’s Crown „Junge Erbsen mit Möhrchen sehr fein“ aus dem Aldi-Sortiment zeigt die Ampel auf Gelb.
„Spitzenreiter“ im Ampeltest: Die Tütensuppe „Thai Chef Ente“ mit 6 Gramm Salz pro 100 Gramm. Hier würde nicht nur die Ampel auf Rot zeigen – mit 100 Gramm dieser Suppe hätten Verbraucher zudem ihren kompletten Tagesbedarf an Salz gedeckt. Auch durch den Verzehr einer Tiefkühlpizza „Ristorante Pizza Speciale“ von Dr. Oetker wird der Tagesbedarf vollständig gedeckt.
Häufig können Verbraucher den Salzgehalt von Lebensmitteln durch die Angaben auf der Verpackung nicht erkennen. „Die Nährwertangaben der Industrie führen in die Irre. Die Ampelkennzeichnung dagegen zeigt auf einen Blick, ob ein Produkt versalzen ist“, erklärte foodwatch-Sprecher Martin Rücker.
Nach Einschätzung von Ärzten und der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) ist der Salzkonsum in Deutschland deutlich zu hoch. Besonders bei männlichen Jugendlichen liegt er nach Angaben der Bundesregierung bei mehr als 10 Gramm am Tag – empfohlen werden 5 bis 6 Gramm, ausreichend wären sogar 1 bis 1,5 Gramm Salz am Tag. Drei Viertel der Zufuhr stammt dabei aus den versteckten Salzgehalten in zusammengesetzten Produkten aus dem Supermarkt.
Salz ist lebensnotwendig, zu viel Salz jedoch kann ein Gesundheitsrisiko sein. Insbesondere Menschen mit Bluthochdruck – betroffen sind 38 Millionen Deutsche – wird empfohlen, ihren Salzkonsum zu reduzieren. foodwatch-Sprecher Rücker: „Die Verbraucher haben ein Recht darauf, leicht verständlich über den Salzgehalt in Lebensmittel informiert zu werden.“ foodwatch forderte Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) auf, sich aktiv für die Ampelkennzeichnung einzusetzen. „Es liegt an Frau Aigner: Das geplante Ampel-Verbot in Brüssel muss vom Tisch!“