Test: Fisch

AK Test: Der Fisch stinkt vom Kopf

15 Prozent der Frischfisch-Proben schon kurz nach dem Einkauf schlecht
Frischfisch wird nicht immer seinen Namen gerecht. Ein AK Test von 20 Proben aus 20 Fischfachgeschäften und Supermarktfilialen zeigt: Drei von 20 Frischfisch-Proben waren bereits am Tag des Einkaufs ungenießbar. Sie hatten überhöhte Keimzahlen und schmeckten säuerlich. „Grund dürfte eine nicht ausreichende Kühlung sein“, sagt AK Konsumentenschützer Heinz Schöffl. Temperatur-Nachkontrollen der Tester ergaben bis zu 20 Grad plus in den Vitrinen. Die Händler müssen darauf schauen, dass die Temperaturen passen, und sie auch selbst verstärkt kontrollieren.

Der AK Test zeigt: Drei Frischfisch-Proben (15 Prozent) waren bereits am Tag des Einkaufs mikrobiologisch und sensorisch zu beanstanden und somit ungenießbar. Aber keine der untersuchten Proben war gesundheitsschädlich – Salmonellen wurden nicht nachgewiesen. Die drei beanstandeten Produkte stammten aus Fachgeschäften. Ein weiteres Produkt hatte bereits erhöhte Keimzahlen, war aber noch nicht zu bemängeln. „Dieses Ergebnis ist nach wie vor unbefriedigend“, kritisiert Schöffl. „Konsumenten müssen sich darauf verlassen können, dass sie für ihr Geld einwandfreie Lebensmittel bekommen.“

„Für den teilweise nicht mehr frischen Fisch können mangelhafte Kühlung oder zu lange Lagerung verantwortlich sein“, sagt Schöffl. „Frischfisch sollte auf schmelzendem Eis gelagert werden, und zwar bei einer Temperatur von bis zu maximal zwei Grad Celsius.“ Die Tester maßen nach: Zwölf von 20 Produkten wiesen eine Kerntemperatur von über zwei Grad Celsius auf. Die höchste Produkttemperatur lag bei 6,6 Grad Celsius. Die nachkontrollierte Vitrinentemperatur lag überhaupt nur bei zwei von 20 Vitrinen bei unter zwei Grad Celsius. Bei vier Vitrinen musste eine Temperatur von 15 bis 20 Grad Celsius festgestellt werden.

Schöffl rät: „Frischfisch ist ein sensibles Produkt. Sorgen Sie nach dem Kauf beim Heimtransport für eine gute Kühlung. Lagern Sie den frischen Fisch zu Hause nicht zu lange, sondern verbrauchen Sie ihn bald.“

Die AK hat im Juni 20 Proben Frischfisch (etwa Heilbutt-, Forellen-, Lachsforellen-, Viktoriabarsch-, Tunfischfilet) eingekauft. Die Proben waren aus neun Filialen von vier Supermärkten (Interspar, Merkur, Spar Gourmet, Billa) und elf Fachgeschäften (Nordsee, Cervenka, Peregi, Karls Fischspezialitäten, Umar, Gruber, Rösel, Hengstberger, Atlantika, Frischeparadies Austria GmbH, Fischspezialitäten Mira). Der Fisch wanderte sofort in einen Transportkühlschrank mit zwei Grad Celsius. Es waren jeweils rund 200 Gramm (ein bis zwei Filetstücke), den die Tester in die Lebensmittelversuchsanstalt Wien brachten. Die Proben wurden gleich am Tag des Einkaufes mikrobiologisch und sensorisch untersucht.

SERVICE: Die Erhebung finden Sie im Internet unter www.wien.arbeiterkammer.at

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