Kulturhauptstadt Pécs, Ungarn

Kulturhauptstadtjahr 2010: Pécs-News
Kulturelle Perle in Südtransdanubien

Die Kulturhauptstadt Pécs wetteifert 2010 mit Essen und Istanbul
Mit Pécs wird 2010 erstmals eine ungarische Stadt Kulturhauptstadt Europas sein.

Schon das Motto „Die grenzenlose Stadt“ weist darauf hin, dass Pécs über 30
Partnersiedlungen in Südtransdanubien sowie die internationale Kulturregion, zu der
auch Triest, Maribor, Tuzla oder Novi Sad gehören, ins Programm mit einbeziehen
will, um Europa so die vielfältige Kultur im südlichen Grenzgebiet Ungarns näher zu
bringen. Dabei werden neben Pécs auch das Ruhrgebiet (federführend: Essen) und
Istanbul den Kulturhauptstadttitel tragen – eine „sinnige“ Konstellation: Im Laufe der
Geschichte integrierte Pécs auch türkische und deutsche Elemente, die zur
kulturellen Mannigfaltigkeit der Stadt beitragen.

Pécs liegt im Überschneidungs- und Grenzbereich der orientalischen und
abendländischen Kultur, auf halbem Weg zwischen Essen und Istanbul.
Anhand
seiner geographischen Gegebenheiten kann es quasi eine Vermittlerrolle zwischen
der deutschen und der türkischen Kulturhauptstadt übernehmen. Bei der
Präsentation der vielfältigen Kultur des Balkans kommt hier dem Dialog von Islam
und der christlichen Zivilisation eine besondere Bedeutung zu. Kein Wunder, dass
es demzufolge auch gemeinsame Aktionen mit dem westlichen wie östlichen
Mitstreiter geben soll.

Die weltberühmte Zsolnay-Porzellanfabrik etwa wird sich in ein Kultur-Viertel mit
industriegeschichtlichem Themenpark sowie ein Zentrum für zeitgenössische Kunst
verwandeln, kommen doch Kunstmaler wie Tivadar Kosztka Csontváry und Victor
Vasarely (der Vater der Op-Art) aus Pécs. Fünf Aussagen finden sich daher in der
Kandidatur 2010 der „mittelmeerischsten“ Stadt Ungarns wieder: Pécs möchte sich
als eine lebendige Stadt mittlerer Größe präsentieren, die ein 2.000-jähriges
Kulturerbe einerseits, andererseits eine Stätte kultureller Erneuerung ist. Pécs sieht
sich als multi-kulturelle Stadt, die zugleich für Dezentralisierung und Regionalismus
eintritt – und sich als offene Grenzstadt, über die EU-Grenzen hinaus, versteht.

Immerhin: Fünfkirchen – wie Pécs auf Deutsch heißt – beeindruckt schon jetzt mit
einem der acht UNESCO-Welterben Ungarns, den Frühchristlichen Grabkammern.
Bereits im vierten Jahrhundert, als Pécs noch Sopianae hieß und Provinzsitz des
Römischen Reiches war, wurden auf dem Friedhof der Stadt, nahe dem heutigen
Domplatz, eine Reihe reich verzierter Grabkammern errichtet. Diese wurden 2000
vom UNESCO-Komitee unter Schutz gestellt. Teils war deren Existenz schon im
18. Jahrhundert bekannt, teils wurden sie erst im 20. Jahrhundert bei Bauarbeiten
entdeckt. Insgesamt fanden Archäologen über 100 Grabstätten. Auch sie sind nun
Bestandteil des Kulturhauptstadtkonzepts.

Mehr zur Pécs unter www.pecs.hu auch in deutscher Sprache, mehr zum
Kulturhauptstadtprogramm unter www.pecs2010.hu in englischer Sprache.

Lebendige Vielfalt anno Pécs 2010
Events im Kulturhauptstadtjahr

Das ungarische Kulturhauptstadtjahr 2010, in dem sich Pécs – neben den
Mitstreitern Ruhrgebiet und Istanbul – als „Stadt ohne Grenzen“ präsentieren wird,
wirft seine programmatischen Schatten voraus. Die ersten über 30 Pécs-Konzerte,
-Ausstellungen und -Events können schon als deutschsprachiges Programm auf
www.ungarn-tourismus.de gleich auf der Startseite heruntergeladen werden:

So ist etwa vom 15. März bis 09. April 2010 das (Budapester) Frühlingsfestival zu
Gast. Vom 01. bis 14. Juli 2010 steht der Ungarische Blasmusik Grand Prix an, an
dem in- wie ausländische Orchester teilnehmen. Die Ausstellung „Ungarn im
Bauhaus“ wird vom 15. August bis 30. Oktober 2010 zunächst in Pécs zu sehen
sein, bevor sie vom 15. November 2010 an in Berlin gastiert. Vom 24. bis 26.
September 2010 wetteifern Männerchöre aus aller Welt beim Trinklied-Weinfestival.

Ab September 2010 sind die zeitgenössischen Design-Ergebnisse des Keramik-
Symposiums „Porzellan – Pécs – Zsolnay“ zu sehen. Im Zsolnay Kulturviertel wird
zudem das ganze Jahr 2010 hindurch das Center for Young Arts and Design mit
„artists in residence“ locken. Hinzu kommen Jugendkulturtreffen, Jazz-Events und
anderes mehr.

Die begleitende Website www.pecs2010.hu wird ständig ausgebaut – das
Kulturprogramm 2010 ist dort derzeit nur auf Ungarisch einsehbar, aber alle 2009er

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