Bayern, Samstag, 01.08., 16:15 – 17:00 Uhr
Der Sterne- und BR-Starkoch Alfons Schuhbeck im Bayerischen Fernsehen in ungewohnt gefährlicher Kulisse: Zum ‚Gipfeltreffen‘ mit Werner Schmidbauer trafen sich die beiden an einem der heißesten August-Tage zu einer Bergtour, die mit einem der wildesten Sommergewitter enden sollte. So patschnass – zunächst vom Schwitzen und dann vom Regen – trat Schuhbeck jedenfalls noch nie vor eine laufende Kamera.
Treffpunkt war Scharling, zwischen Tegernsee und Kreuth, das Ziel: der 1670 Meter hohe Hirschberg. Schuhbeck war um 6.00 Uhr früh per Flugzeug in Wien abgereist, wo er am Vorabend noch gekocht hatte, und kam leicht verspätet in Scharling an – in Stadtkleidung und Straßenschuhen, aber fest entschlossen, den Hirschberg zu erklimmen …
Die Hitze brütete bereits über dem Tegernsee, das Thermometer war auf 35 Grad im Schatten geklettert. Schon kurz nach dem Start kam Schuhbeck stark ins Schwitzen und ins Schnaufen, war aber bester Erzähllaune. ‚Während der gesamten Tour zeigte Schuhbeck einen eisernen Willen, der uns alle verblüfft hat‘, erinnert sich Schmidbauer.
Auf dem Weg nach oben gestand Wahlmünchner Schuhbeck, der aus dem oberbayerischen Traunstein stammt, dass er seit 35 Jahren auf keinen Berg mehr gestiegen sei.
Während einer kurzen Hüttenpause erhoben sich mächtige Sturmböen und schwarze Wolken zogen auf. Schmidbauer und sein Team kannten die Gewitterwarnungen und diskutierten über einen Abbruch des Unternehmens. Schuhbeck war sich völlig sicher: Er wollte nur weiter in Richtung Gipfel. Eine halbe Stunde Fußmarsch war noch zu bewältigen. ‚Ich war seit 35 Jahren nicht mehr auf einem Gipfel, da dreh‘ ich doch jetzt nicht um, bloß weil’s ein bisserl pfeift!‘
Er gab auch nicht auf, als unmittelbar unterhalb des Gipfels das Gewitter losbrach. ‚Wir haben das Gipfelkreuz gerade noch erreicht, uns umarmt, kurz ein ‚Gipfelbier‘ aufgemacht – aber das gewohnte ‚Gipfelgespräch‘ fiel ins Wasser – wir sind alle nur noch gerannt‘, erzählt Schmidbauer von der Abenteuertour.
Zum Flucht- und Rettungspunkt wurde die Hirschberghütte, die eine halbe Stunde Fußmarsch unterhalb des Gipfels liegt. Das hieß eine halbe Stunde bergab über einen exponierten Grat im peitschenden Regen. ‚Die Kameras gaben zum Teil schon ihren Geist auf, das Material war genauso durchnässt wie wir, und der Hüttenwirt wurde nervös, als ausgerechnet ein Sternekoch bei ihm Essen bestellte. Es gab Schnitzel und Kaiserschmarrn – und dem Schuhbeck hat’s geschmeckt.‘
Bei allen Strapazen verriet Schuhbeck auf dem Weg nach oben und in der Hütte viel über sich, seine Lebensgefährtin und die drei gemeinsamen Kinder.