Die Bilanz des Jahres 2008 für die Hotellerie in Deutschland

AHGZ-Ranking: Schleppende Geschäfte für die Top 50 Hotelgesellschaften

Die Bilanz des Jahres 2008 für die Hotellerie in Deutschland lautet Stagnation, berichtet die AHGZ Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung (Verlagsgruppe Deutscher Fachverlag, Frankfurt am Main) jetzt in der aktuellen Ausgabe ihres Ideenmagazins Der Hotelier.

Die Top 50 Hotelgesellschaften auf dem deutschen Markt erwirtschafteten lediglich ein moderates Plus – von 2,7 Prozent. Insgesamt belief sich der Nettoumsatz der 50 umsatzstärksten Hotelgesellschaften im vergangenen Jahr auf 6,53 Mrd. Euro. Damit gerät der Wachstumskurs der Betriebsgesellschaften auf dem deutschen Markt ins Stocken. Ihre Erwartungen an 2008 konnten die Top-50-Hoteliers nicht erfüllen. Denn vor einem Jahr hatten sie ein Wachstum von 4,5 Prozent prognostiziert. Viel schwerer wiegen die Aussichten für die Zukunft. Die einhellige Meinung der Manager der besten Hotelgesellschaften: 2009 wird noch härter.

Die Anzahl der betriebenen Hotels hat nur schwach um 0,5 Prozent auf 1283 zugenommen. Die Zimmerzahl stieg um 1,0 Prozent. Die durchschnittliche Anzahl der Zimmer vergrößerte sich um 0,5 Prozent auf 159,1 Zimmer pro Hotel. Auch die durchschnittliche Belegung nahm leicht um 1,1 Prozent auf 64,4 Prozent zu.

Die Top 50 konnten den durchschnittlichen Zimmerpreis um 4,40 Euro auf 91,50 Euro anheben. Unerfreuliche Entwicklungen gibt es bei der Mitarbeiterzahl. Zwar stellten 41,5 Prozent der Unternehmen im vergangenen Jahr neue Mitarbeiter ein, und genauso viele hielten den gesamten Personalstamm, aber 17 Prozent beschäftigten weniger Mitarbeiter (Vorjahr: 7,5 Prozent). Im Jahr zuvor stieg die Personalzahl noch bei mehr als der Hälfte.

Das spiegelt sich auch in dem wichtigsten Indikator für die Lage der Branche wider – der Frage nach der Gewinnsituation. Die Antworten fallen verhaltener aus als im Jahr zuvor. Nur noch rund ein Fünftel der Befragten freut sich über „sehr gute“ Erträge (Vorjahr: rund ein Viertel). Als „gut“ bezeichnen rund 40 Prozent ihre Gewinne. So positiv äußerte sich im Vorjahr noch mehr als die Hälfte der befragten Manager.

Die Spitzenreiter

Unangefochtene Nummer 1 unter den Top 50 umsatzstärksten Hotelgesellschaften bleibt die Accor Hotellerie Deutschland GmbH. Vor der Umsatzentwicklung der Multi-Marken-Gruppe steht ein Minus von 1,4 Prozent. Dies ist allerdings auf einen Rückgang der Betriebe um 20 Häuser zurückzuführen.

Erneut auf Platz 2 steht die InterContinental Hotels Group (IHG). Mit einem Minus von 1,3 Prozent bei 3 Häusern weniger beläuft sich der Umsatz auf 569,4 Mio. Euro.

Auch dieses Jahr ist Rang 3 von der Best Western Deutschland GmbH mit Sitz in Eschborn besetzt. Mit zwölf Häusern mehr als im Vorjahr stieg der Umsatz um 7,0 Prozent auf 500,6 Mio. Euro.

Erwartungen an 2010

Die Manager der Top 50 Hotelgesellschaften sind desillusioniert. Die Krise ist unberechenbar. Sie hat den Hoteliers ihre Kalkulationsgrundlage unter den Füßen weggezogen. Die Erwartungen an das laufende Geschäftsjahr fallen so schlecht wie lange nicht mehr aus. So rechnen jeweils rund zwei Drittel damit, „etwas schlechtere oder viel schlechtere“ Gewinne, Umsätze und Gästezahlen zu erzielen.

Die Top-50-Hoteliers schätzen die Situation realistisch ein, lassen den Kopf aber nicht hängen, sondern schmieden neue Pläne, wie sie der Krise ein Schnippchen schlagen können, um gestärkt aus ihr hervorzugehen. Ganz oben auf der Liste steht Expansion – auch ins Ausland.

Die große Herausforderung lautet, nicht vorschnell, sondern überlegt zu handeln. Viele Hotelgesellschaften reagieren auf die unberechenbare Lage bereits mit Entlassungen und Preisnachlässen, die sie in „Arrangements“ verpacken. Damit füllen sie vielleicht kurzfristig ihre Häuser. Dass das aber langfristig schadet, sollten sie eigentlich aus vergangenen Zeiten längst gelernt haben.

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