Lebensmittel-Imitate: AMA-Gütesiegel als wertvolle Orientierungshilfe
Mikinovic: Echte Rohstoffe aus heimischer Produktion verwendet
Im Zusammenhang mit der aktuellen Diskussion über
Käse-Imitate und Schummel-Schinken wies heute der Geschäftsführer der
AMA Marketing, Stephan Mikinovic, darauf hin, dass das AMA-Gütesiegel
den Konsumenten als wertvolle Orientierungshilfe diene, um echte
Produkte von „falschen“ unterscheiden zu können. Dabei gehe es
einerseits um wichtige Qualitätsunterschiede, aber auch darum, dass
Imitaten oft wichtige Nährstoffe fehlen, gab Mikinovic zu bedenken.
Die Rohstoffe für „Schummelprodukte“ wie etwa Palmöl oder Kokosöl
hätten außerdem lange Transportwege hinter sich, was sich negativ auf
die Ökobilanz auswirke.
„Für AMA-Gütesiegel-Käse sind beispielsweise in den Richtlinien
die Rohstoffe klar festgelegt. Derartiger Käse ist aus Milch zu
erzeugen und muss dem Österreichischen Lebensmittelkodex entsprechen.
Dies bedeutet, dass hier auch die Mindestreifezeit und das
Herstellungsverfahren genau definiert sind. Käse-Imitate hingegen
bestehen aus pflanzlichen Fetten – vorzugsweise aus Palm- oder
Kokosöl – sowie aus Verdickungsmitteln und Aromen oder
Geschmacksverstärkern. Wichtige Nährstoffe wie Kalzium fehlen also im
‚falschen‘ Käse“, gab der Geschäftsführer zu verstehen.
Gütesiegel-Schinken: Rohstoff klar geregelt
AMA Gütesiegel-Schinken wird ebenfalls nach Richtlinien erzeugt,
die dem strengen Lebensmittelkodex entsprechen. Darin ist das
Wasser-Eiweiß-Verhältnis klar geregelt und darf einen bestimmten Wert
nicht überschreiten. Weiters ist für die Herstellung ausschließlich
Fleisch des wertvolleren Schlögels (keine Schulter) vom Schwein
erlaubt. Zudem darf Beinschinken auch nur aus einem ganzen Stück
hergestellt werden. Beim sogenannten „Schummelschinken“ ist dem
gegenüber der Wassergehalt besonders hoch. Damit Fleisch Wasser über
den normalen Gehalt hinaus aufnimmt, werden Verdickungsmittel
eingesetzt (Stärke, Johannisbrotmehl, Carrageen).
Schlagobers mit dem AMA-Gütesiegel ist ein reines Naturprodukt und
bedarf keiner Zusätze. Für die Haltbarkeit muss es gekühlt gelagert
werden. Im Gegensatz dazu werden sprühfertige „Schlagobers-Imitate“
auf Pflanzenfettbasis hergestellt und bedürfen dem Zusatz von
Stabilisatoren, Emulgatoren, Aromastoffen sowie Farbstoffen.
Großer Unterschied zwischen „echt“ und „falsch“
Der Unterschied zwischen „echt“ und „falsch“ sei bei Lebensmitteln
also sehr groß, betonte Mikinovic. „Imitaten fehlen oft wichtige
Nährstoffe, die im echten Produkt enthalten sind, wie etwa Kalzium.
Bei ‚Schummelprodukten‘ ist es notwendig, Zusatzstoffe zu verwenden,
um Geschmack und Aussehen wie bei echten Produkten zu erreichen.
Diese Stoffe beeinträchtigen die Natürlichkeit und können damit in
Einzelfällen auch die Verträglichkeit der Produkte mindern. Rohstoffe
für Imitate stammen oft aus nicht nachhaltiger Landwirtschaft, etwa
aus gerodetem Regenwald“, gab Mikinovic zu bedenken.
Je mehr unnatürliche Lebensmittel erzeugt würden, umso eher werde
die nachhaltige Landwirtschaft mit all ihren Leistungen
(Landschaftspflege usw.) zurückgedrängt. Billige Imitate würden auch
die echten heimischen Lebensmittel wirtschaftlich unter Druck
bringen. Diese Preisspirale drehe sich nach unten und zwinge noch
mehr Landwirte aufzugeben. „Je mehr Imitate erzeugt und verkauft
werden, umso größer wird die Abhängigkeit davon“, warnte der
Geschäftsführer.
Wer also darauf achte, Lebensmittel zu konsumieren, die
ursprünglich sind und aus nachhaltiger Landwirtschaft stammen, tue
nicht nur etwas für das Klima, sondern unterstütze auch die heimische
Landwirtschaft und ernähre sich mit Sicherheit natürlicher. „Wer auf
das AMA-Gütesiegel als Orientierungshilfe setzt, ist immer auf der
sicheren Seite“, so Mikinovic.