Vorbild Frankreich: Deutschlands Gastgewerbe fordert sieben statt 19 Prozent Mehrwertsteuer
Fairer Wettbewerb wichtiger denn je / Für mehr Wachstum und Beschäftigung
Ab 1 Juli gelten in den Restaurants und Bistros in Frankreich nur noch 5,5 statt 19,6 Prozent
Mehrwertsteuer. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA Bundesverband) begrüßt den französischen
Schritt ausdrücklich und fordert eine Senkung der Mehrwertsteuer für das Gastgewerbe auch in Deutschland.
„Frankreich hat die positiven Wirkungen niedriger Steuersätze erkannt“, sagte Ingrid Hartges, Hauptgeschäftsführerin
des DEHOGA Bundesverbandes, auf der Pressekonferenz des DEHOGA Brandenburg am 1. Juli 2009 in Potsdam.
„Wir fordern keine Privilegierung, sondern fairen Wettbewerb in Europa und Gleichbehandlung innerhalb Deutschlands.“
Eine reduzierte Mehrwertsteuer für das Gastgewerbe, wie sie heute schon für den Lebensmitteleinzelhandel und
das Lebensmittelhandwerk gelte, schaffe Spielräume an der Preisfront, bei Investitionen sowie bei der Mitarbeiterentlohnung
und Mitarbeiterqualifizierung. „Wie eine Studie der Universität Mannheim ergab, wären zudem 70.000 neue Arbeitsplätze
in unserer Branche machbar“, berichtete Hartges.
„Die Entscheidung der französischen Regierung drückt einmal mehr die große Wertschätzung aus, die unsere
Branche in unserem Nachbarland erfährt“, so Hartges weiter. Für die Hotellerie galten in Frankreich schon vorher
5,5 Prozent Mehrwertsteuer, während die deutschen Kollegen mit 19 Prozent belastet werden. „Die Anwendung
des reduzierten Satzes nun auch für die französische Gastronomie verstärkt den massiven Wettbewerbsnachteil
für das Gastgewerbe in Deutschland insbesondere im grenznahen Bereich.“ Mit Frankreich wenden dann zwölf
EU-Mitgliedstaaten den reduzierten Mehrwertsteuersatz für die Gastronomie an, im Bereich Hotellerie sind es
sogar 20 von 27 EU-Staaten.
„Sieben Prozent Mehrwertsteuer für Hotellerie und Gastronomie wären das beste Rezept, um der Krise und den
damit einhergehenden Finanzierungsproblemen unserer Betriebe wirkungsvoll zu begegnen“, erklärte Hartges.
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