Tomatensaft im Flugzeug

Warum die Menschen an Bord von Flugzeugen so viel und gern Tomatensaft trinken

Gesundheitliche Gründe sorgen für Tomatensaft-Konsum in Flugzeugen

Mit der Urlaubszeit beginnt auch für Otto und Ottilie Normalverbraucher die Zeit des Fliegens. Mit den Urlaubsparadiesen lockt auch der Tomatensaft. Die Frage nach dem Saft aus dem roten Gemüse stellen die Verbraucher an keinem Ort häufiger als in Flugzeugen. Die Redaktion des Gesundheitsportals www.imedo.de geht dem Geheimnis des Tomatensaft-Konsums in Flugzeugen nach.

An keinem anderen Ort trinken die Menschen mehr Tomatensaft als an Bord von Flugzeugen. Die besondere Zusammensetzung von Tomatensaft macht ihn nicht nur zum optimalen Katerkiller, sondern auch zum idealen Fluggetränk. Die Gründe für die Getränkewahl über den Wolken sind vielfältig. Hier variiert die relative Luftfeuchtigkeit zwischen 5 und 15 Prozent, während sie in Wohnräumen zwischen 45 und 55 Prozent liegt. Das erhöht den Flüssigkeitsbedarf deutlich: Auf Reiseflughöhe liegt er bei 250 Milliliter stündlich. Neben Flüssigkeit verliert der Organismus aber auch Elektrolyte wie Natrium oder Kalium. Tomatensaft enthält davon relativ viel und instinktiv greifen viele Flugreisende zum Tomatensaft. Außerdem ist Tomatensaft weniger harntreibend als Schwarzer Tee, Kaffee oder alkoholische Getränke wie Bier.

Luftdruck verändert Geschmacksempfinden

Der geringe Luftdruck auf Flughöhe reduziert die Geschmacksempfindung, und daher wird der würzige Geschmack des Tomatensaftes oft noch durch Salz und Pfeffer unterstützt. Die oxidative Belastung auf Flughöhe ist hoch, und die im Tomatensaft enthaltenen Antioxidantien Lycopin, Vitamin A und Vitamin C schützen die Zellen des fluggestressten Organismus. Aber die Tomate hat noch mehr Vorteile. Sie ist eine echte Gesundheitsfrucht. Die rote Farbe der Tomate stammt vom Lycopin und das ist besonders gesund. Der sekundäre Pflanzenstoff gehört zur Gruppe der Carotinoide. Durch die Erhitzung, die im Rahmen der Herstellung von Tomatensaft stattfindet, ist das Lycopin besonders gut verfügbar. Die Behauptung, dass sich der Farbstoff durch den Herstellungsprozess vermehrt, ist natürlich falsch. Lycopin reduziert das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten, Krebserkrankungen, Diabetes mellitus, Osteoporose und Unfruchtbarkeit. Lycopin senkt das schädliche LDL-Cholesterin und verringert oxidative DNA-Schädigungen. Vor diesem Hintergrund sollten wohl alle Menschen mehr Tomatensaft trinken. Aus diätetischer Sicht sind zwei Gläser täglich empfehlenswert.

Nach Angaben des Verbandes der deutschen Fruchtsaftindustrie werden in Deutschland jährlich rund 40 Millionen Liter Tomatensaft getrunken. Allein die Lufthansa schenkt über den Wolken jährlich rund 1,5 Millionen Liter Tomatensaft aus. Hochgerechnet auf alle Fluglinien ist davon auszugehen, dass bis zu fünf Prozent des Tomatensaftes an Bord von Flugzeugen konsumiert wird.

Tomatensaft ist im Vergleich zu Obstsäften kalorienarm und enthält nur 50 Kilokalorien pro Glas. Tomatensaft ist relativ ballaststoffreich, praktisch fettfrei und enthält kaum blutzuckersteigernde Kohlenhydrate. Diabetiker dürfen Tomatensaft ohne BE-Berechnung trinken. Für viele ist der rote aromatische Saft nicht nur im Flugzeug ein kalorienarmer Mahlzeitenersatz, der durch die enthaltenen Ballaststoffe im Vergleich zu anderen Säften sogar sättigt. Zum Schluss etwas Amüsantes am Rande: Die Internetseite eines deutschen Vielfliegers hat die Adresse www.tomatensaft.net .

Auch der Gourmet Report hat sich mit dem Thema bereits 2005 beschäftigt ( http://www.kochmesser.de/archiv/2005-10/Tomatensaft-im-Flugzeug_1255.html ). Wir müssen den Kollegen von Imedo mit ihrer Theorie widersprechen: Tomatensaft ist nur beliebt, wenn er gratis ist! Denn, so schreiben wir bereits 2005: „Bei den Billigairlines, wo der Passagier seine Getränke selber zu bezahlen hat, wird kaum Tomatensaft geordert und auch bei den von Passagieren mitgebrachten Getränken wurde noch nie Tomatensaft gesichtet, berichteten uns Flugbegleiter.“

Das Hamburger Abendblatt schreibt vom Kettenreaktionen:
Das Phänomen ist nicht nur kurios, es hat auch noch erstaunliche Varianten. So beobachtet das Bordpersonal immer wieder eine Art Kettenreaktion: Bestellt sich einer Tomatensaft, wollen ihn plötzlich alle. Auf manchen Flügen bleibt die Crew dagegen auf der Ration sitzen. Immerhin schenken Airlines in Deutschland rund 1,5 Millionen Liter pro Jahr aus. Besonders gut geht der Wundersaft auf den Strecken von und nach Düsseldorf. www.abendblatt.de/vermischtes/article251176/Alles-Tomate.html

Eine bessere Erklärung ist, dass die meisten Leute sich nie zuhause Tomatensaft kaufen würden, weil sie kein ganzes Tetrapack trinken wollen. Im Flieger gibt es nur ein angenehmes Glas und es ist auch noch so etwas wie eine kalte Ersatz-Mahlzeit. Und für viele gehört es dazu. Aber in der Regel immer nur ein Glas.

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