DLG-Bundesweinprämierung: 2005er Weißweine mit Spitzenergebnissen

Deutschlands Weine gehören zu den aktuellen Highlights der internationalen Genusskultur. Das bestätigen die Ergebnisse der ersten von zwei Prüfungen zur Bundesweinprämierung 2006. In ihrer Frühjahrsprüfung in Oppenheim bewerteten die Wein-Experten des DLG-Testzentrums Lebensmittel vom 3. bis 6. April rund 1.700 Weine und Sekte. Zum ersten Mal stellten sich dabei die Gewächse des 2005er Jahrgangs dem in Deutschland führenden Qualitätswettbewerb für deutsche Weine und Sekte.

Das einstimmige Expertenurteil: Der aktuelle Jahrgang fügt sich in die hervorragenden Qualitäten der letzten Jahre ein. Erste Trends sprechen dafür, dass er sogar zu einem der besten der letzten 20 Jahre zählt.

Insgesamt vergab die DLG 373 Goldene, 499 Silberne sowie 310 Bronzene DLG-Preise. Die meisten Auszeichnungen erzielten Winzer aus der Pfalz (352), gefolgt von Württemberg (256) und Rheinhessen (207). Im Herbst findet die zweite Prüfung statt, an der voraussichtlich mehr als 3.000 Weine und Sekte teilnehmen werden.

Deutsche Winzer können sich freuen. Die Nachfrage nach deutschen Weinen ist im europäischen Ausland um sechs, in Übersee sogar um zwölf Prozent gestiegen. Die weltweite Riesling-Renaissance, die gezielte Qualitätsarbeit deutscher Winzer und die bewusste Pflege typisch deutscher Weinstile sind nur drei Gründe für die anhaltende Erfolgsgeschichte.

Eine Tendenz in der deutschen Weinwirtschaft ist der verstärkte „trockene Ausbau“. So steigt die Anzahl trockener Weine in der DLG-Bundesweinprämierung seit Jahren kontinuierlich und liegt aktuell bei 56 Prozent. Gleichzeitig legen aber auch feinherbe und restsüße Weine in der Verbrauchergunst wieder zu. Ein Grund dafür liegt in der Aromenvielfalt deutscher Weine, die in der Welt so einzigartig ist.

„Die nördlichere Lage der deutschen Weinanbaugebiete führt dazu, dass deutsche Trauben in der Regel 30 Tage länger an den Rebstöcken hängen als italienische oder französische“, umschreibt Stephan Schöller, Leiter der Bundesweinprämierung und erfahrener DLG-Oenologe, die aromatischen Besonderheiten deutscher Weine. „Das führt dazu, dass die Aromatik deutscher Weine intensiver und vielschichtiger ist und so finessenreichere und fruchtigere Weine entstehen. Denn das Bukett eines Weines wird nach aktuellen Erkenntnissen von bis zu 800 Aromastoffen geprägt. Ein südafrikanischer Riesling wird niemals die gleiche Aromenvielfalt besitzen wie ein Riesling von der Mosel, aus der Pfalz oder dem Rheingau.“

Überzeugend: 2005er Weißweine
Waren die Weißweine 2003 eher vom hohen Alkoholgehalt geprägt und lebten die Weißweine aus 2004 von den erfrischenden Säuren, so bietet der aktuelle Jahrgang eine gute Balance und Harmonie der Weininhaltsstoffe. Der moderate Mengenertrag und die hohe Reife der Trauben waren beste Voraussetzungen für ausgewogene Weine. „Milde Säurewerte bei gleichzeitig reifen Aromen, die nach Honigmelone, Ananas oder reifen Äpfeln schmecken, verleihen Weinen wie Rivaner und Silvaner jetzt schon die optimale Genussreife. Dank der frühen Reife empfehlen sich die 2005er Weißweine mit ihrer Leichtigkeit und fruchtigen Aromatik als ideale Frühlings- und Sommerweine, umschreibt Stephan Schöller die Besonderheiten des aktuellen Jahrgangs. Die jungen Rieslinge und Burgunder zeichnen sich außerdem durch einen ausreichenden Alkoholgehalt und eine hohe Dichte aus. Dies sind beste Voraussetzungen für ein großes Entwicklungspotential.

Rotwein-Cuvées legen zu
Aber nicht nur bei Weißweinen sind deutsche Winzer international konkurrenzfähig. Hochwertige Spätburgunder feiern ebenso wie Rieslinge im Ausland Erfolge. Deutsche Winzer setzen auch bei den Roten konsequent auf Terroir, Sortentypizität und Fülle. „Über 50 Prozent der prämierten Weine stammen von roten Trauben“, unterstreicht Stephan Schöller das hohe Qualitätsniveau der roten Rebsorten. Die Weine des roten Klassikers Spätburgunder überzeugten dabei durch anregende Beerenfruchtnoten und einen samtig weichen Charakter.“ Bei den Rotweinen halten vermehrt ausländische und neue Rebsorten Einzug in deutsche Reblandschaften. Ein Trend, den auch die Bundesweinprämierung bestätigt. Bereits zehn Prozent der Rotweine werden aus „neuen Sorten“ wie Acolon oder Merlot gewonnen. Weitere zehn Prozent sind Rebsorten-Cuvées. Interessante Aromenkombinationen, die Qualitäten unterschiedlicher Weintypen sowie das raffinierte Zusammenspiel unterschiedlicher Terroirs stehen hinter dem wachsenden Erfolg dieser Mischungen, erläutert Stephan Schöller.

DLG-Bundesweinprämierung
Die DLG-Bundesweinprämierung ist der einzige bundesweite Wettbewerb, der ausschließlich deutschen Weinen vorbehalten ist. Mit seinen differenzierteren Prüfkriterien und dem Experten-Pool, der sich aus eigens geschulten Prüfern der verschiedenen Weinregionen Deutschlands zusammensetzt, gehört der DLG-Qualitätswettbewerb zu den strengsten und objektiv-sten in der Weinbranche. Ziel ist es, eine Qualitätsplattform für deutsche Weine zu schaffen, die für den Verbraucher attraktiv ist und internationales Spitzenniveau besitzt.

Diese Meldung finden Sie auch als Download unter www.DLG.org/presse bei Ernährungswirtschaft.

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