Asien-Tourismus steht vor Revolution

Die Tourismusindustrie im
asiatisch-pazifischen Raum steht vor einer Revolution. Zu diesem Urteil
sind mehr als 1.100 Delegierte, darunter auch zahlreiche Staats- und
Regierungschefs bei der 55. PATA (Pacific And Asia Travel
Association)-Konferenz http://www.pata.org , die derzeit in
Pattaya/Thailand über die Bühne geht, gekommen. „Die Konvergenz der
wirtschaftlichen, demografischen und kulturellen Trends werden die
Tourismusindustrie weiter revolutionieren“, zeigten sich die
Keynote-Speaker einstimmig überzeugt.

„Die kommenden zwei Dekaden werden mehr Lifestyle-Änderungen
hervorbringen als das gesamte vergangene Jahrhundert“, meinte Ho Kwon
Ping, CEO der Luxus-Hotelgruppe Banyan Tree. Die drei Gründe für Ho
sind: die Babyboomer-Generation kommt ins Alter, der Aufstieg des
urbanen Mittelstands in China und Indien und „Reisen wird praktisch zum
menschlichen Bedürfnis.“ „Die modernen Technologien wirken dabei wie
Prozessbeschleuniger.“ Das gelte sowohl für die neue und vor allem
günstigere Generation von Flugzeugen, als auch für die nicht unmittelbar
tourismusbedingten Technologien wie Internet, Telefon und Fernsehen.

Die Geschwindigkeit der Informationsweitergabe, der „Tod der Distanzen“
und die Möglichkeit Kunden rund um den Globus zu erreichen – gehören zu
den Folgen der digitalen Konvergenz. „Das wird in Zukunft die gesamte
Tourismusbranche beeinflussen“, so Ho. Diese Informationsflut treffe
nicht nur den Anbieter, sondern auch den Kunden. „Und sie beginnt lange
bevor der Reisende ins Flugzeug einsteigt.“

Thailand http://www.tourismthailand.org kristallisiert sich zunehmend
als Tourismus-Magnet im indopazifischen Raum heraus. 2004 kamen rund 12
Mio. Besucher ins Land. Die verheerende Tsunami-Katastrophe reduzierte
die Zahl auf elf Millionen. „Im Vorjahr hatten wir als Ziel 13,8 Mio.
Besucher. Durch den Tsunami wurde das Ergebnis etwas gebremst“, so
Juthamas Siriwan, Gouveneur der Tourism Authority of Thailand (TAT). Das
Ziel von 13,8 Mio. bleibe daher auch für das laufende Jahr bestehen.
Tatsächlich legten die Passagierzahlen im ersten Halbjahr 2006 im
Vergleich zu 2005 erneut kräftig zu: Und zwar um 37 Prozent im Januar,
um 30 Prozent im Februar und um 20 Prozent im März. Für Thailand ist der
Fremdenverkehr einer der Haupteinnahmequellen für Devisen. Thailand
setze alles darauf die Tourismusbranche weiter auszubauen. „Wir sind
überzeugt davon, dass der Fremdenverkehr die wirtschaftlichen Kluft der
Staaten der Region verringern kann“, so Suwat Liptapanlop thailändischer
Premierminister-Stellvertreter.

„Die PATA-Staaten konnten 2005 als erfolgreichstes Tourismusjahr
verbuchen: Mehr als 330 Mio. internationale Gäste bereisten die Region“,
berichtet John Koldowski, Direktor des PATA-Strategic Intelligence
Centre. Die Gründe dafür liegen neben der Stärkung der wirtschaftlichen
Voraussetzungen der Staaten in der Deregulierung der Luftfahrtbranche,
der Zunahme von Billigfluglinien und speziellen Sonderangeboten, die in
erster Linie im Internet angeboten wurden“, so Koldowski. Wolfgang Weitlaner

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