Flüsse der Genüsse

WDR, Samstag, 30.05. um 17:25 Uhr

Flüsse der Genüsse

Die Saar

Die Saar hat mehrere Quellen. Die bekanntesten sind die Weiße und die Rote Saar. Sie umrahmen den 1009 Meter hohen Donon, den heiligen Berg der Kelten und Römer, Wasserscheide zwischen Rhein, Mosel und Saar, Grenzberg zwischen Elsass und Lothringen. Vom Donongipfel in den französischen Nordvogesen fließt die Saar knapp 250 Kilometer durch Lothringen und das Saarland bis nach Rheinland-Pfalz, wo sie schließlich in die Mosel mündet. In Frankreich schlängelt sie sich durch Wald und Wiesen und speist viele Forellenteiche mit ihrem frischen Wasser. Schon bald nach Hermelange, wo sich die beiden Quellflüsse zu einem Fluss vereinigen, mündet die junge Saar in den Rhein-Marne-Kanal. Die künstliche Wasserstraße war lange Zeit die Lebensader der Region. Wo früher Lastkähne, die sogenannten Penichen, Kohle, Kies und Kali beförderten, schippern heute Freizeitkapitäne auf Hausbooten.

In Saargemünd kann man nicht nur gut essen, sondern auch die einst europaweit bekannte Steingutproduktion bewundern. Von Saargemünd an bildet die Saar 11 Kilometer lang die Grenze zwischen Frankreich und Deutschland. Für die Kohle-, Eisen- und Stahlindustrie des Saarlandes war der Fluss lange Zeit ein wichtiger Transportweg für Rohstoffe und Fertigprodukte. Heute kann man, zum Beispiel in Saarbrücken, an den Ufern der Saar mediterranes Flair genießen, gepaart mit der lässig-lockeren Lebensart der Saarländer. Geschäfte locken zum Bummeln und Einkaufen, pfiffige Lokale zum Einkehren. Von Saarbrücken aus lohnt ein Abstecher nach Völklingen – berühmt durch das Weltkulturerbe Völklinger Hütte: Noch vor 30 Jahren das industrielle Herz des Saarlandes, heute ein Erlebniszentrum von Weltgeltung. In Rheinland-Pfalz zeigt sich die Saar von ihrer schönsten Seite. Zu den kulinarischen Genüssen, die man an ihren Ufern immer wieder entdecken kann, gesellt sich nun der Wein. Der Saar-Riesling gehört zu den besten Weinen der Welt. Mittelpunkt dieses Weinparadieses ist Saarburg. Wegen seiner Brücken und verwinkelten Gassen im historischen Stadtkern wird es auch „Klein-Venedig“ genannt.

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