Elisabeth Bürgler verkauft das Hotel Strasserwirt

Der Strasserwirt. Tradition in neuen Händen.
Elisabeth Bürgler verkauft das Hotel Strasserwirt ****.

„Ich habe gelernt, auf das Echo des Lebens zu hören und zu vertrauen. Ein Wunsch erfüllt sich.“ Elisabeth Bürgler, die letzte in einer langen Ahnenreihe, hat das Traditionshaus verkauft, dessen Grundmauern aus dem 6. Jahrhundert stammen.
Der Käufer ist ein Mann, der dem Strasserwirt als Gast seit über 20 Jahren die Treue hält. Der Südtiroler Paradeunternehmer Johann Bachmann hat außerdem in einer sehr schwierigen Zeit mit seinem Engagement zur Gesundung des Unternehmens beigetragen.

1989 hat Elisabeth Bürgler den Gasthof übernommen und zu einem der 500 besten Hotels der Welt geformt. Ein Meisterstück zelebrierter Gastfreundschaft bis ins kleinste Detail.
Was hat Frau Bürgler zu diesem Schritt bewogen? „Stimmigkeit“ – ist ihre spontane Antwort. „Ich habe dem Haus gedient und ihm in gewisser Weise Seele eingehaucht. Es wurde ein Kleinod. Doch schon seit geraumer Zeit spüre ich, dass meine Aufgabe hier erfüllt ist. So kam das Angebot von Johann Bachmann im rechten Moment und ich freue mich, dass mein Lebenswerk in seine Hände übergeht.“
Johann Bachmann: „Seit einiger Zeit bewegt mich der Gedanke, dieses Haus, dem ich sehr verbunden bin, auch zu besitzen. So fügten sich zwei Interessen und ich freue mich sehr, den Strasserwirt einerseits in der Tradition weiterzuführen, anderseits meinen eigenen Weg zu finden.“

Wie jeder Abschied birgt auch dieser einerseits Neubeginn, anderseits ein gutes Stück Wehmut. Der Strasserwirt ist eines der ältesten Häuser Osttirols und ein Stück Selbstverständnis des Landes. Und dieser Besitzerwechsel ist auch das Ende einer Ära, im Grunde einer Dynastie. Seit 1837 ist der ehemalige Pferdewechselplatz im Besitz der Familie Bürgler. Elisabeth Bürgler: „Ich bin die Letzte einer langen Linie, es gibt keine Nachfolger, kein Interesse aus meiner Familie, die Generationenfolge weiterzuführen. Ich habe wegen eines Verkaufs intensiv mit mir gerungen, denn mein Engagement für den Strasserwirt ging weit über die herkömmliche Führung eines Hotels hinaus. Es ist spürbar, dass in diesen alten Gemäuern ein besonderer Geist herrscht. Ein befreiter Geist, der Geborgenheit und Heimat vermittelt. Ein Gefühl, das die Menschen nährt und das unsere Gäste hier erleben und erfahren können. So ist der Strasserwirt in gewissem Sinne eine Oase in dieser gestressten, virtuellen Welt.“

Und was ist ihr Wunsch für die Zukunft des Strasserwirt? „Was den neuen Besitzer Johann Bachmann betrifft, wünsche ich ihm von ganzem Herzen, dass er nicht meinen Weg, sondern seinen Weg geht. Dieser Weg wird sich weisen im Laufe der Zeit. Dabei freut mich die Absicht des neuen Besitzers, für die nächste Zukunft die Werte und das, wofür der Strasserwirt steht, zu erhalten. Das ist bestimmt auch im Sinne der Gäste. Und auch im Sinne meines wunderbaren Teams, bei dem ich mich von ganzem Herzen bedanke. Als Team ist es uns gelungen, auch auf einer menschlichen Ebene gemeinsam zu wachsen. Alle miteinander haben wir im Strasserwirt die Herausforderungen des Berufs auch für unser persönliches Wachstum genützt und uns in diesem Prozess nach besten Kräften unterstützt.

Wohin zieht es die Strasserwirtin? „Ich werde die Zeit nützen, um nach dem Strasserwirt auszusteigen – um mich in Ruhe und organisch neu zu erfinden. Ein wunderbarer Gedanke von Rainer Maria Rilke trifft meine Absicht dabei gut: Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen, die sich über die Dinge zieh’n. Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen, aber versuchen will ich ihn.“

www.strasserwirt.com

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