Damit Kindern keine dicke Zukunft droht

Damit Kindern keine dicke Zukunft droht
Mit mehr Kreativität gegen das Übergewicht bei Kindern

Sportmediziner, Allergologen, Schwimmweltmeister, Kabarettisten und Ernährungsmediziner gehören zum großen Expertenteam von imedo. Ab sofort berichten die Experten aus Funk und Fernsehen im wöchentlichen Wechsel darüber, was wirklich gesund ist, was Anfänger beim Sport beachten sollten und wie Pollen-Allergiker unbeschadet durch den Frühling und Sommer kommen. In dieser Woche: imedo-Gesundheitskolumnist Dr. med. Michael Prang über die „dicke Zukunft“ unserer Kinder.

Wäre ich ein übergewichtiger 13-jähriger Jugendlicher, würden mich Appelle, doch bitte etwas gesünder zu essen, interessieren? Nein. Würden sie mich überhaupt je erreichen? Nein, auch nicht, denn als 13-jähriger Jugendlicher surfe ich eher nicht auf den Seiten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Und so würde ich weiter essen, was mich dick und bei den angesagten Mädchen unbeliebt macht, aber auf den ersten Biss leckerer ist als ein Salat und Vollkornbrot: Burger, Pizza, Kuchen und Co., gerne heruntergespült mit ein paar Cola oder zuckerwasserartigen Energy-Drinks. Über die Ursachen für das Übergewicht unser Kinder und Jugendlichen samt der Folgen für die Gesundheit ist schon hundertfach geschrieben worden:
die Gene der Eltern, der Bewegungsmangel und das überwältigende Angebot an kalorienreichen Lebensmitteln. Alle Versuche, diesem Trend entgegen zu steuern konnten bisher nur die Verschlimmerung der Situation verhindern. Denn die Statistik zeigt: Kinder und Jugendliche in Deutschland werden immer dicker, das Problem wird also größer und nicht kleiner.

So richtig die Bemühungen von vielen Behörden, Lehrern, Ärzten und Eltern auch sein mögen, so wenig reichen sie offensichtlich aus, um essgestörte Kinder und Jugendliche von einer gesunderen Ernährung zu überzeugen. Es ist deshalb an der Zeit, mehr Kreativität zu wagen, um die Betroffenen besser zu erreichen. Wie wäre es zum Beispiel mit Videos, die gesunde Ernährung thematisieren und dabei so passgenau auf die Zielgruppen zugeschnitten sind, dass sie bei YouTube, MySpace und Co. laufen könnten? Die Beiträge könnten in Zusammenarbeit mit Schulbehörden, Krankenkassen, Handyportalen, Ernährungsgesellschaften, Telekommunikationsunternehmen und anderen aus der freien Wirtschaft wie etwa Sparkassen finanziert und angeboten werden.

Einen Versuch wäre ein solches Projekt allemal wert. Denn in der Zukunft könnte es noch dicker kommen: Wer einmal in den USA in der Warteschlange eines Disney-Parks gestanden hat und gleich mehrere Eltern samt ihrer Kinder mit krassem Übergewicht unter den Mitwartenden beobachtet hat, weiß, was da noch kommen könnte.
Schätzungen zufolge werden im Jahr 2030 neun von zehn Amerikanern übergewichtig sein. Weitere Informationen zum Thema Übergewicht und Abnehmen, sowie das Gesundheits-TV mit Dr. Prang finden Sie bei http://www.imedo.de

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