Bedeutung des Kauvorgangs

Neue Mandel-Studie unterstreicht die Bedeutung des Kauvorgangs
Gründliches Kauen kann das Sättigungsgefühl positiv beeinflussen

Kinder werden von ihren Müttern häufig dazu angehalten, ihr Essen gründlich zu kauen. Erst später wird vielen bewusst, dass Geschmack und Textur von Lebensmitteln durch Kauen stärker wahrgenommen werden können. Jetzt zeigen auf dem 17. European Congress on Obesity in Amsterdam vorgestellte und im American Journal of Clinical Nutrition1 veröffentlichte aktuelle Forschungsergebnisse, dass das Kauen im Verdauungsprozess eine wesentlich komplexere Rolle spielen und deutliche Auswirkungen auf die Nährstoffaufnahme sowie Sättigungs- und Völlegefühle haben kann.

In der Studie wurde untersucht, wie sich das Kauen von Mandeln auf die Physiologie auswirkt, insbesondere auf Appetit- und Hungergefühle, Hormonreaktionen und die Effizienz der Fettabsorption.
Die Studie zeigte, dass Personen, die 55 Gramm Mandeln vor dem Schlucken länger – d.h. 25 oder 40 Mal – kauten, bedeutend mehr gute ungesättigte Fettsäuren absorbierten als Personen, die die Mandeln vor dem Schlucken nur 10 Mal kauten.

Die Studie erforschte außerdem den Zusammenhang zwischen gründlich gekauten Mandeln und dem Sättigungsgefühl. Dafür wurden die Auswirkungen auf den Hormonhaushalt gemessen und die Einstufungen auf der Hungerskala ausgewertet. Ein erhöhter Fettgehalt im Dünndarm stimuliert oft die Ausschüttung verschiedener Hormone, die mit Völlegefühlen assoziiert werden. Diese Hormone wurden von den Forschern gemessen und die Studienteilnehmer wurden aufgefordert, vor und nach dem Verzehr von Mandeln einen Appetit-Fragebogen auszufüllen.
Obwohl insgesamt gesehen nur auf das Hormon Insulin deutliche Auswirkungen erkennbar waren, berichteten Testpersonen, dass sie sich deutlich weniger hungrig fühlten und ein stärkeres Völlegefühl hatten, wenn sie die Mandeln länger kauten.

„Diese neuen Forschungsergebnisse in Bezug auf Mandeln deuten darauf hin, dass gründliches Kauen die Verfügbarkeit ungesättigten Fetts erhöht und frühere Forschungen lassen vermuten, dass sich eine geringere Partikelgröße ebenfalls auf die Verfügbarkeit anderer im Fett vorhandener Nährstoffe wie z. B. Vitamin E auswirkt“, erklärte der Verfasser der Studie, Richard Mattes, PhD, RD von der Purdue University. „Diese Erkenntnisse unterstreichen außerdem die Bedeutung von Untersuchungen über das Kauen im Zusammenhang mit einem Gewichtsmanagement-Plan, da Studienteilnehmer berichteten, dass durch verstärktes Kauen der Mandeln ihr Hungergefühl unterdrückt und ihr Völlegefühl verstärkt wurde.“

Diese neue Studie baut auf vom Almond Board of California in Auftrag gegebenen und 2008 veröffentlichten Forschungen auf, die zu dem Ergebnis kamen, dass ein gründliches Kauen von Mandeln zu einer verstärkten Freisetzung von guten, ungesättigten Fettsäuren und von Vitamin E führt.2 Diese Studien deuten darauf hin, dass die Bioverfügbarkeit von Nährstoffen davon abhängt, wie stark ein Nahrungsmittel gekaut wird. Bioverfügbarkeit meint die Gesamtmenge eines Nährstoffes, der aus einem Lebensmittel gewonnen werden kann.
Die Bioverfügbarkeit eines Nährstoffes kann von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden, zu denen auch die Interaktion mit anderen Nährstoffen oder die Nahrungsmittelform (viele kleine Stücke oder ein großes Stück) gehören. Bei Mandeln stecken in jedem kleinen Kern vielfältigste Nährstoffe, die dort von für das menschliche Auge unsichtbaren Zellwänden umgeben sind. Diese Zellwände lösen sich beim Kauen auf und setzen Nährstoffe wie Vitamin E und ungesättigte Fettsäuren frei, die vom Körper aufgenommen werden. Je länger wir Mandeln kauen, desto besser lösen sich die Zellwände auf und ermöglichen es Nährstoffen in den Körper zu gelangen.

Gesundes Snack-Erlebnis
Laut einer 2008 durchgeführten Mintel-Studie halten 86 Prozent aller Befragten Nüsse und Samen für gute Snacks.3 Diese neuen Forschungsergebnisse bedeuten, dass Snack-Begeisterte nun weitere Gründe haben, sich beim nächsten Snack für eine Handvoll kalifornische Mandeln zu entscheiden, da diese bei längerem Kauen noch mehr Ernährungsvorteile bieten. Gründliches Kauen (bis zu 40 Mal) setzt nicht nur mehr wertvolle Fette und Vitamin E frei, sondern sorgt auch für das Sättigungsgefühl, das zu einem guten Snack-Erlebnis gehört.
Mehr Informationen über die Vorteile von Mandeln als Teil eines Ernährungsplans finden Sie unter: www.AlmondsAreIn.com

Die Studie im Überblick

Die Teilnehmer: 13 Personen (5 Frauen und 8 Männer) wurden durch Anzeigenveröffentlichungen rekrutiert. Das Durchschnittsalter betrug 24 Jahre.

Der Ernährungsplan: Die Teilnehmer erhielten 55 Gramm ganze Mandeln und wurden aufgefordert, diese gemäß dem Forschungsprotokoll oder der Behandlungswoche 10, 25 oder 40 Mal zu kauen. Die Teilnehmer stuften dann ihren Hunger vor und nach dem Verzehr der Mandeln ein. Die Forscher nahmen nüchtern und postprandial (nach dem Verzehr der Mandeln) Blutproben, um Veränderungen bei der Hormonreaktion zu messen. Außerdem wurden Stuhlproben gesammelt, um die Lipidausscheidung nach dem Mandelverzehr zu erfassen. Darüber hinaus überwachten die Forscher die gesamte Nahrungsaufnahme während der Behandlungswochen, indem sie den Teilnehmern ein Vier-Tage-Zyklus-Menü anboten, das aus drei Mahlzeiten und einem Snack bestand.

Die Ergebnisse: Die Forscher stellten fest, dass das längere Kauen der Mandeln Auswirkungen auf das Völlegefühl hat; die Teilnehmer berichteten, dass Hungergefühle deutlich länger unterdrückt wurden, wenn sie die Mandeln sehr gut (40 Mal) kauten (P < 0,05). Das längere Kauen der Mandeln wirkte sich auch auf die Verfügbarkeit guten ungesättigten Fetts zur Absorption aus, wobei die Lipidausscheidung nach 10-maligem Kauen deutlich höher war als nach 25- oder 40-maligem Kauen (P < 0,05). Es waren ebenfalls deutliche Behandlungseffekte auf das Appetithormon Insulin zu verzeichnen, das nach dem Verzehr gut gekauter (25 oder 40 Mal) Mandeln schneller abnahm.

Eine Portion Mandeln (28 g) enthält 13 g ungesättigtes Fett und nur 1 g gesättigtes Fett.4

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