Greenpeace siegt über Piratenfischer

Greenpeace ist nach
einer langen Protestaktion im Hafen von Las Palmas/Gran Canaria ein
bedeutender Schlag gegen die illegale Fischerei gelungen.

Fast 150
Stunden haben Greenpeace-Aktivisten, darunter ein Umweltschützer aus
Hamburg, auf den Masten und Kränen des Kühlschiffes „Binar 4“
ausgeharrt, das illegal gefangenen Fisch geladen hat – gestern Abend
erklärten die spanischen Behörden nach einer Woche endlich, die rund
200 Tonnen Fisch zu beschlagnahmen. Die „Binar 4“ hatte den vor der
Küste von Guinea/Westafrika gefangenen Fisch vor einer Woche nach Las
Palmas transportiert, dem Hauptumschlagplatz für illegale Fänge aus
der Region auch für den europäischen Markt. Greenpeace hatte den
Frachter mit ihrem Aktionsschiff „Esperanza“ über 1200 Seemeilen
verfolgt.

„Wir sind froh, dass die spanischen Behörden endlich etwas gegen
die Piratenfischerei unternehmen“, sagt Thilo Maack, Meeresbiologe
von Greenpeace. „In Las Palmas wird unter den Augen der Behörden
EU-Recht gebrochen. Wir erwarten, dass die Behörden ab jetzt gegen
die Einfuhr und den Verkauf illegaler Fänge in Las Palmas vorgehen.“

Der Fisch stammt hauptsächlich aus den westafrikanischen
Küstengewässern. Die Piratenfischer verladen die Ware noch auf Hoher
See auf Transportschiffe, um so die Herkunft des Fangs zu
verschleiern. Dabei nutzen die Piratenfischer die mangelhafte
Überwachung der Hoheitsgewässer der ärmsten Länder der Welt, in
diesem Fall von Guinea.

Die „Esperanza“ hat während der vergangenen vier Wochen vor der
westafrikanischen Küste zusammen mit Vertretern der Behörden Guineas
Fischtrawler überwacht. Insgesamt wurden über 100 Schiffe überprüft.
Vermutlich sind mehr als die Hälfte von ihnen in illegale Praktiken
verwickelt. Auch die „Binar 4“ zählt dazu. Unerlaubt hat sie etwa
11.000 Kisten mit Fisch auf Hoher See übernommen.

Die Patrouillenfahrt der „Esperanza“ vor der Küste Westafrikas ist
Teil der „SOS-Weltmeer“-Tour von Greenpeace. Über ein Jahr lang ist
das größte Aktionsschiff der Umweltschützer rund um die Welt
unterwegs. Während der Tour deckt die Esperanza Umweltverbrechen auf
und dokumentiert die Schönheit der Ozeane. Zuletzt war das Schiff in
der Antarktis aktiv und rettete Wale vor japanischen Harpunen.

Internet: www.greenpeace.de

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