Restaurant „Die Spindel“ in Berlin
Das kleine Restaurant im Berliner Stadtbezirk Friedrichshagen war schon zu DDR-Zeiten ein beliebter kulinarischer Treffpunkt. Seit einiger Zeit hat Hendrik Canis – vielen bekannt aus seiner Sommelier-Ära im VAU und in der Rutz Weinbar – zusammen mit seiner Frau Janet das Traditionslokal in der Bölschestraße übernommen.
Geschmackvoll hat er das aus dem 18. Jahrhundert stammende Haus umgestaltet und als sympathisches Gasthaus wiedereröffnet.
Einladend finden sich auf jedem Tisch frische Blumen und brennende Kerzen. Für Ur-Berliner Gemütlichkeit sorgen das schlichte Holzmobiliar und ein alter Kamin. Im Hintergrund laufen Kneef-Songs vom Band. An der großen Wandtafel steht handgeschrieben das abendliche Spindel-Menü, das man wahlweise mit drei (29 Euro) oder vier Gängen (39 Euro) bestellen kann.
Was Chefkoch Jörg Eichhofer anrichtet, riecht weder nach Omas Küche noch nach klassischer Nouvelle Cuisine. Vielmehr begeistert er seine Gäste durch eine frische bodenständige Landküche, die aber durchaus kreative Elemente enthält. Eichhofer kauft sehr gute Produkte ein und behandelt sie mit gebührendem Respekt.
Als Einstimmung vorweg wird hausgebackenes Brot mit original katalanischem Olivenöl serviert. Saisonbezogen und abwechslungsreich sind die Suppen und Vorspeisen zusammengestellt. Auch an interessanten Hauptgerichten fehlt es auf der kurzen Standardkarte nicht. Das legere und sehr gemischte Publikum, das in dem hübschen Gründerzeit-Restaurant hockt, bestellt fröhlich Kalbsleber mit grünem Erbspüree und Frühlingslauch, Entrecôte vom Herford-Rind mit confiertem Knoblauch, dicken Bohnen und La Ratte-Kartoffeln oder kross gebratene Meeräsche mit Limonenrisotto und Zuckerschoten. Ebenso empfehlenswert und immer im Angebot: Wiener Schnitzel mit lauwarmem Kartoffel-Gurkensalat. Bei den Desserts fällt der Verzicht auf die Crème Brûlée schwer.
Sommers spielt die Musik auf der bei lufthungrigen Großstadtmenschen sehr beliebten Straßenterrasse, die sich – klein aber fein – direkt an der lebendigen „Bölsche“ entlang zieht. Patron Hendrik Canis meistert den Service in der Regel allein und hat dabei immer noch Zeit für einen kurzen Plausch. Die Weinkarte bietet kennerhaft ausgesuchte und nicht überteuerte Abfüllungen mit Schwerpunkt in Deutschland (weiß) und Frankreich (rot). Das Weinset zum Menü ist – wem wundert’s – bestens abgestimmt.
Geöffnet hat die „Spindel“ Dienstag – Freitag von 12:00 Uhr bis 14:30 Uhr, Samstag – Sonntag von 12:00 Uhr bis 17:00 Uhr und abends ab 18:00 Uhr.
„Die Spindel“
Gasthaus & Genusshandlung
Bölschestr. 51
12587 Berlin
Tel. (030) 6452937
Fax: (030) 70243688
E-Mail: info@spindel-berlin.de
Internet: www.spindel-berlin.de