ÖKO-TEST Luxuscremes
Luxus ist nur der Preis
Zum Muttertag werden gerne Luxuscremes verschenkt. Doch Vorsicht: Mit vielen superteuren Marken kann man ganz schön auf die Nase fallen.
Bei einer Untersuchung des ÖKO-TEST-Magazins waren sage und schreibe 13 von 20 untersuchten Luxuscremes „ungenügend“, weil sie jede Menge Schadstoffe enthalten.
Die teuerste Creme im Test kostet pro 50 ml satte 206 Euro – und ist durchgefallen. Für solch stolze Preise sollte man eigentlich erwarten, dass die Hersteller nur allerbeste Zutaten in die Tiegel mixen. Dem ist aber nicht so: Viele Produkte enthalten keine hochwertigen natürlichen Öle, sondern zudem bedenkliche Konservierungsstoffe, Duftstoffe, die Allergien auslösen, sowie weitere problematische Substanzen.
Überzeugt haben lediglich drei Cremes: Sie werden im Bioladen beziehungsweise im Reformhaus verkauft. Auch preislich liegen sie noch in einem Bereich, den Mann gerade noch verschmerzen kann.
Die aktuelle Ausgabe des ÖKO-TEST-Magazins Mai 2009 gibt es seit dem 24. April 2009 im Zeitschriftenhandel. Das Heft kostet 3,80 Euro.
Hintergrund
Kosmetik und Mogelpackungen
Eine Rechtsvorschrift, die das Größenverhältnis zwischen Umverpackung und Tiegel klar regelt, gibt es bei Kosmetika nicht.
Das Eichgesetz schreibt zwar vor, dass Verpackungen so gestaltet sein müssen, dass sie keine größere Füllmenge vortäuschen, als in ihnen enthalten ist (§ 7, Abs. 2) – aber mit ein paar Tricks können Hersteller diese Regelung leicht umgehen.
Sie können zum Beispiel ein Sichtfenster in die Umverpackung einbauen oder den Tiegel in Originalgröße auf der Außenpackung abbilden – und flugs wird aus einem Riesenkarton, den jeder gesunde Menschenverstand als Mogelpackung registrieren würde, eine legitime – und ordnungsgemäße – Umverpackung.
Dennoch: Solche Luftnummern will niemand haben.
Das dickste Ding im ÖKO-TEST lieferte übrigens die Retinology Total Age Solution Cream von Lancaster: Der Umkarton war um stattliche 25 Mal größer als der Tiegelinhalt.