Die Distelhäuser Brauerei aus Tauberbischofsheim hat den DLG-Bundesehrenpreis in Gold erhalten. 190 Brauereien stellten sich mit 742 Bieren dem härtesten Biertest der Welt. Doch nur die Distelhäuser wurden mit Gold ausgezeichnet und dürfen sich nun „Brauerei des Jahres“ nennen.
Wenn sich Fachleute und Promis aus Politik, Wirtschaft und den Medien am „Tag des Bieres“ in der Bayerischen Landesvertretung Berlin treffen, warten die Brauer gespannt auf ihre „Zeugnisse“. Denn dann stehen wieder einmal Zensuren der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) für die Besten unter den deutschen Brauereien an. Bei dem traditionsreichen Wettbewerb, der als härtester Biertest der Welt gilt, geht es darum, wer in der Qualitätsprüfung die besten Gesamtergebnisse erzielt und zur „Brauerei des Jahres“ gekürt wird. 742 Biere aus 190 Brauereien wurden eingereicht, 18 Betriebe erhielten den Bundesehrenpreis. Die Distelhäuser Brauerei schnitt dabei als Beste ab und wurde am 23. April 2009 als einziger der Bewerber mit dem Bundesehrenpreis in Gold ausgezeichnet.
Global Player oder „Fernsehbiere“ sucht man unter den Preisträgern übrigens vergeblich. Die Liste der Sieger liest sich eher wie ein „who’s who“ der regionalen Brauwirtschaft. Unter den 18 Preisträgern sind neben den Distelhäusern weitere vier Betriebe der „Freien Brauer“, einer Vereinigung von regionalen Brauereien mit einem besonderen Wertekodex für Qualität und Biervielfalt, deren Gründungsmitglied die Distelhäuser Brauerei ist: Die Privatbrauerei Barre, die Familienbrauerei Riegele aus Augsburg, die Hütt Brauerei und die Westheimer Brauerei.
Vor 250 Gästen nahm Roland Andre, Braumeister und Geschäftsführer der Distelhäuser Brauerei am „Tag des Bieres“ Medaille und Urkunde aus den Händen der Bundeslandwirtschaftsministern entgegen. „Sie dürfen sich zu Recht zu den Qualitätsbotschaftern des deutschen Bieres zählen“, lobte Ilse Aigner die Brauer aus dem Taubertal. Und DLG-Präsident Carl-Albrecht Bartmer ergänzte: „Mit dem Bundesehrenpreis in Gold empfiehlt sich die die Distelhäuser Brauerei als herausragender Spitzenbetrieb Deutschlands, die in Fragen der Qualität und des Genusses Maßstäbe für die Branche setzt“.
Über so viel Lob und den großen Erfolg freuen sich natürlich die Brauer in Distelhausen, einem Dorf im Taubertal, das inzwischen zu Tauberbischofsheim gehört. „Wir sehen den Bundesehrenpreis in Gold auch als Bestätigung unserer Philosophie, nur beste Zutaten aus der Region für die Zubereitung unserer Biere einzusetzen und so ihre gleich bleibend hohe Qualität über viele Jahre zu sichern“, kommentierte Roland Andre die Auszeichnung. Fast 100 Prozent der in der Brauerei eingesetzten Rohstoffe wie etwa die Braugerste stammen aus einem Umkreis von weniger als 100 Kilometer um Distelhausen.
Die Distelhäuser Brauerei existiert seit 1876 und ist bereits in der fünften Generation im Familienbesitz. Mit knapp 190.000 Hektolitern Jahresausstoß und 147 Mitarbeitern gehört sie zu den Mittelständlern in der deutschen Bierlandschaft. Das Vertriebsgebiet umfasst einen geographischen Radius von rund 100 Kilometern, der Baden-Württemberg, Bayern (Franken) und Hessen tangiert. Derzeit werden in Distelhausen 16 verschiedene Biersorten nach alten Brauverfahren der Region hergestellt. Die Distelhäuser Brauerei erzielt mittlerweile eine jährliche Wertschöpfung von fast 35 Millionen Euro und erhält auf diese Weise direkt und indirekt über 570 Arbeitsplätze.
Am Tag des Bieres wurde auch der „DLG-Bier-Guide 2009“ vorgestellt, ein „Genussführer“ durch die Welt deutscher Braukunst. Darin werden die Besten der Besten unter den deutschen Bieren und ihre Geschmacksprofile vorgestellt. Und natürlich fehlt dabei auch der Sieger aus dem kleinen Dorf Distelhausen nicht.