Zu Tisch in … Moldawien

In dem Familienbetrieb von Jura David muss jeder mit anpacken, auch seine Frau und ihre fünf Kinder. Das ist Voraussetzung, wenn man es im armen Moldawien zu etwas bringen will. Der Landwirt bestellt seine Äcker ohne Maschinen, denn die kann er sich nicht leisten. Aber alles, was dort wächst, wird biologisch angebaut. Trotz der mühsamen Feldarbeit vergessen die Davids das Feiern nicht. .Freunden und Familie serviert Vera David dann typisch moldawische Gerichte wie Galuste – mit Reis und Hack gefüllte Paprikaschoten und Weinblätter – oder Fleischspieße vom Grill

Sieben Uhr morgens. Für Familie David beginnt ein neuer Arbeitstag. Jura David, seine Frau Vera und ihre fünf Kinder im Alter von sieben bis 17 Jahren klettern aus dem alten Transporter. Sie holen Hacken und Eimer aus dem Laderaum und marschieren zu einem Feld mit Wassermelonen. Jura und seine Familie beginnen mit dem Unkrautjäten. Da Geld in Moldawien knapp ist, kann sich kaum ein Bauer Pflanzenschutzmittel leisten. Doch Jura geht es nicht nur ums Geld. Der 39-jährige Landwirt hält nicht viel von der chemischen Keule. Er versucht, seine Felder ökologisch zu bestellen. Nur so, davon ist er überzeugt, bekommt man aromatisches Gemüse. Wie alle Landbewohner erhielten auch Jura und Vera im Zuge der Unabhängigkeit Moldawiens und der Auflösung der Kolchosen ein Stück Land zugeteilt. Jura kaufte zu den bescheidenen anderthalb Hektar Land noch zwei weitere dazu und beschloss, sich auf Gemüseanbau zu spezialisieren und die Produkte überwiegend selbst zu vermarkten. Der experimentierfreudige Landwirt probierte in den letzten Jahren etliche Tomatensorten aus. Von einem Professor, bei dem er Landwirtschaft studierte, hat er zahlreiche Eigenzüchtungen bekommen. Juras Tomaten sind die besten in der Gegend, und sie sind früher reif als die der anderen Landwirte. Auf dem örtlichen Markt will Jura möglichst viel von seiner Ernte zu verkaufen. Denn hier bekommt er bessere Preise als beim Großhändler. Da Jura selbst keine Zeit hat, am Stand zu stehen, hat er Maricica engagiert, die eine patente Verkäuferin ist – in der noch jungen Marktwirtschaft Moldawiens wichtiger denn je. Neben der harten Arbeit auf dem Hof bleibt den Davids aber noch genügend Zeit zum Leben – und zum Feiern mit ihren Freunden. Bei diesen Festen bereiten Vera und ihre Freundinnen typisch moldawische Gerichte zu: Galuste zum Beispiel – mit Reis und Hack gefüllte Paprikaschoten oder Kohl- und Weinblätter. Dazu gibt es Fleischspieße vom Grill – seit jeher eine Domäne der Männer.

So, 26.04. um 17:35 Uhr arte

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