Genmais: Campact begrüßt Verbot und fordert von Ministerin Aigner, auch in der EU Kurs zu halten
Das Online-Netzwerk Campact begrüßt die Entscheidung von Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner, den Anbau des Gen-Mais MON810 zu verbieten. Die massiven Bürgerproteste der vergangenen Monate seien entscheidend dafür gewesen, die bisherige Gentechnik-Befürworterin Aigner von den massiven Risiken des Gen-Mais für Mensch und Umwelt zu überzeugen.
„Ein breites Bündnis aus Verbrauchern, Landwirten, Imkern und Umweltschützern hat die Politik unter Zugzwang gesetzt, die Risiken des Gen-Mais endlich zu berücksichtigen und das seit Jahren überfällige Verbot zu erlassen“, kommentiert Stefanie Hundsdorfer, Gentechnik-Expertin von Campact, die Entscheidung.
Campact bewertet die Entscheidung als möglichen Neuanfang der Gentechnik-Politik der Bundesregierung. „Jetzt muss Ministerin Aigner Kurs halten und auch in Brüssel gegen die Zulassung von Gen-Mais stimmen“, fordert Hundsdorfer. In den nächsten Monaten wird der EU-Ministerrat über die Erstzulassung der Gen-Mais-Sorten Bt11 und 1507 entscheiden. Zudem ist mit der Abstimmung über die Wiederzulassung von MON810 zu rechnen. „Die Bürger/innen werden der Ministerin auch in Brüssel genau auf die Finger schauen. Frau Aigner muss auch der Gentechnik auch dort eine klare Absage erteilen.“
Campact hat in den letzten Monaten im Bündnis mit Umwelt-, Bio- und Imkerverbänden Druck für ein Anbauverbot gemacht. Über 54.000 Menschen unterzeichneten im Netz einen Appell gegen Gen-Mais MON810 ( www.genmais-stoppen.de ). Bei ihren öffentlichen Auftritten zeigte das Online-Netzwerk der Ministerin mit einer rückwärts laufenden Digitaluhr, wie viel Zeit ihr noch für ein Verbot von Gen-Mais rechtzeitig vor der Aussaat verbleibt. Zusammen mit dem BUND und dem Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) überreichte Campact der Ministerin zudem ein Gutachten über aktuelle Risikostudien zu MON810, die ein Verbot aus Sicht der Organisationen sachlich begründen und rechtlich ermöglichen.