Sarah Wiener – Karwoche auf Sardinien

3SAT, Donnerstag, 09.04. um 15:00 Uhr

Sarah Wiener: Karwoche auf Sardinien

Sarah Wiener, Deutschlands prominenteste Köchin, ist in der Karwoche nach Sardinien gefahren. Im Norden der Insel, im kleinen, mittelalterlichen Ort Castelsardo, wird das Leiden Christi auf besondere Weise begangen. Dieser Tradition will sie beiwohnen und außerdem den Einheimischen in die Kochtöpfe schauen. – Ein Film über die kulinarischen Traditionen in der Karwoche auf Sardinien.

Sarah Wiener, Deutschlands prominenteste Köchin, ist in der Karwoche nach Sardinien gefahren. Im Norden der Insel, im kleinen, mittelalterlichen Ort Castelsardo, wird das Leiden Christi auf besondere Weise begangen. Das will sie miterleben – und dabei in die Kochtöpfe schauen. Gestaltet wird die Karwoche von der Bruderschaft von Castelsardo. Sie ist erstmals im Jahr 1669 beurkundet. Die Nachnamen der 67 Brüder, die seinerzeit aufgelistet waren, sind fast alle identisch mit denen der heutigen Confratelli. Der große Tag, auf den der ganze Ort hinlebt, ist der „Lunissanti“, der Montag vor Ostern. Dann ziehen die Männer des Dorfs in weiße Kutten gehüllt von morgens bis tief in die Nacht durch die Straßen des Orts und singen das „Misere“, das „Stabba“ und das „Jesu“. Weil nur zwölf Mitglieder der Bruderschaft dafür auserwählt werden, entbrennt in den Wochen davor ein heftiger Wettkampf um die begehrten Plätze. Bei der Proklamation der Sänger kommt es fast zum Eklat. Wer nicht singt, darf bei der Prozession womöglich eines der Mysterien tragen, Gegenstände, die an das Leiden Christi erinnern. Die Köpfe der Träger sind dabei mit weißen Kapuzen verhüllt. Stefan Pannen begleitet Sarah Wiener, wie sie in diese Welt der Confraternitá eintaucht. Dabei lernt sie auch, was auf Sardinien gekocht wird: Artischockensalat, Gnochetti alla sarda und Ostergebäck. Außerdem fährt sie aus dem Dorf hinaus auf das Land, um zu sehen, wie die Artischocken geerntet und Pecorino, der würzige sardische Käse, gemacht wird.

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