Schmeckt Bio wirklich besser?

Europäisches Forschungsprojekt
Göttinger Agrarwissenschaftler untersuchen Geschmackserwartungen der Verbraucher

Schmeckt Bio wirklich besser? Mit dem Geschmack von Bio-Lebensmitteln befasst sich ein von der Europäischen Union gefördertes Forschungsvorhaben, an dem Agrarwissenschaftler der Georg-August-Universität beteiligt sind: Das Göttinger Forscherteam unter der Leitung von Prof. Dr. Achim Spiller untersucht auf dem Gebiet des Lebensmittel- und Agrarmarketing die Geschmackserwartungen der Verbraucher. Für die dreijährigen Forschungsarbeiten an der Georgia Augusta stehen im Rahmen des Projekts ECROPOLIS Fördermittel in Höhe von rund 210.000 Euro zur Verfügung.

Wie Prof. Spiller betont, haben sich Hersteller und Handel von Bio-Lebensmitteln in der Debatte um eine hohe Produktqualität bislang in erster Linie auf rein lebensmitteltechnologische Erkenntnisse gestützt. Für die Kunden ist jedoch vor allem auch der Geschmack ein wichtiges Kaufkriterium. So werden nun Milch-, Fleisch- und Tomatenprodukte sowie Backwaren, Öle und Äpfel von jeweils 300 Probanden in sechs europäischen Ländern getestet und neben dem Geschmack dabei auch der Geruch und das Aussehen der Produkte bewertet. Die Ergebnisse dieser sensorischen Analyse sollen mit den Erkenntnissen von Konsumentenbefragungen kombiniert werden.

Die Göttinger Wissenschaftler untersuchen in diesem Zusammenhang, welche Erwartungen Unternehmen der Bio-Branche in das Marketing mit Geschmacksargumenten setzen. „Zudem wollen wir herausfinden, welche sensorischen Eigenschaften von Bio-Produkten Konsumenten besonders schätzen“, so Tim Obermowe, der als wissenschaftlicher Mitarbeiter die Untersuchungen an der Georgia Augusta betreut. Die Forschungsergebnisse sollen in eine „Europäische Geschmackslandkarte“ einfließen. Das Projekt ECROPOLIS wird vom Schweizer Forschungsinstitut für biologischen Landbau koordiniert und mit insgesamt 2,1 Millionen Euro gefördert.

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