Magenverkleinerung

Dicke Kohle mit falschen Versprechungen: Magenverkleinerung
Dicke brauchen eine gesunde Lebensführung und keine Operationen

Wir prangern den kritiklosen und einseitigen Umgang mit dem Thema „Adipositas-Chirurgie“ an und fordern die Ärzte und Patienten gleichermaßen auf, zu den Tatsachen zurückzukehren, informierte das Deutsche Kompetenzzentrum Gesundheitsförderung und Diätetik e.V. in Köln. Seit einiger Zeit steht zur Behandlung von Übergewicht und Fettsucht immer mehr das Thema Magenverkleinerung im Mittelpunkt.
Oftmals erscheint es so, als gäbe es Menschen, die ohne chirurgische Maßnahmen nicht abnehmen können, und das ist grundsätzlich falsch. Bis auf extrem wenige Adipöse benötigt niemand so extreme und gefährliche Eingriffe. In der öffentlichen Diskussion erweckt es immer wieder den Anschein, als ließe sich durch eine minimale und einfache Operationstechnik in Form von Magenbändern Adipösen nachhaltig helfen, mokiert sich der DKGD-Vorsitzende Sven-David Müller. Vielmehr ist es so, dass Übergewicht und Fettsucht praktisch immer durch eine Umstellung des Ernährungsverhaltens mit Lebensstilveränderung, wozu auch Entspannungstechniken und Bewegungsprogramme zählen, dauerhaft reduziert werden können.

Adipositas-Chirurgie spült viel Geld in die Kassen der Kliniken und darauf spezialisierten Ambulanzen. Die zunehmende Berichterstattung in den Medien und der Focus auf die selig-schlankmachende Magenvolumen-Verringerung durch Magenbänder und Co. ist auf die Marketingmaschinerie der ausführenden Chirurgen zurückzuführen. Hier lässt sich feststellen, dass viele Mediziner unkritisch und auf Kosten der betroffenen Patienten und des Gesundheitswesens bewusst Fehlinformationen streuen. Viele Übergewichtige und Fettsüchtige glauben inzwischen an diese Fehlinformationen und fallen auf die Verkaufsstrategie herein, dass eine Magenverkleinerung der einzige und sicherste Weg zur Gewichtsreduktion sei.
Das Magenband ist jedoch kein „Zuckerschlecken“. Adipöse Menschen weisen ein extrem hohes Operationsrisiko auf, und das gilt natürlich auch für minimal-invasive Chirurgie. Außerdem bedarf der „Magenverkleinerte“ der intensiven Diät- und Ernährungsberatung, um die unangenehmen Folgen des Magenbandes überhaupt ertragen zu können. Spätestens an diesem Punkt holt den Patienten die Notwendigkeit der Ernährungs- und Lebensstilveränderung ein. Und natürlich ist auch mit Magenband eine nachhaltige Gewichtsreduktion nur bei verstärkter körperlicher Aktivität möglich. Der Magenverband selbst verhindert den Jojo-Effekt nicht, da er keinen positiven Einfluss auf den Stoffwechsel ausübt. Das Magenband ist lediglich eine extrem teure und praktisch immer überflüssige Methode, die Übergewichtigen vorgaukelt, alleinwirksam zu sein.
Übergewicht lässt sich ausschließlich durch Verhaltensänderung abbauen. Nur das ist nachhaltig und damit effektiv. Übergewichtige, die etwas anderes glauben oder hoffen, sind der Fehlinterpretation der Magenband-Befürworter und ihrer eigenen Trägheit sowie Bequemlichkeit aufgesessen. Mit aller Deutlichkeit stellen die Experten des Deutschen Kompetenzzentrum Gesundheitsförderung und Diätetik fest, dass Übergewicht nur durch eine negative Kalorienbilanz abzubauen ist. Das ist nur sinnvoll möglich durch eine Kalorienbeschränkung und eine Erhöhung des Energiebedarfs durch Alltagsbewegung und Sport. Dies durchzuhalten erfordert eine Verhaltenstherapie, die Stress abbaut und so alltägliche Veränderungen überhaupt erst ermöglicht. Ganzheitliche Adipositas-Programme schließen daher immer die Faktoren Ernährung, Bewegung und Verhalten ein. Mit solchen Programmen, die in ganz Deutschland angeboten und von den Krankenkassen finanziert werden, kann jeder abnehmen. Natürlich ist das mühsam, gesteht Diplom-Pädagogin Almut Carlitscheck, DKGD-Vorstand, ein. Jedoch sollten hierbei die Übergewichtigen nach den Hilfen, die realistisch, ungefährlich und effektiv sind, greifen.

Mir sind in 20 Jahren Berufspraxis keine übergewichtigen oder adipösen Menschen begegnet, die nur durch Magenbänder und Co. hätten abnehmen können. Ich kann verstehen, dass auch Chirurgen Geld verdienen möchten, macht Sven-David Müller deutlich. Aber es kann doch nicht angehen, dass plötzlich der einzige Weg zur schlanken Linie über den OP-Tisch führt. Die Marketing-Maschinerie der Kliniken und Chirurgen hat inzwischen gleichermaßen die Medienlandschaft und die Bevölkerung durch gezielte Fehlinformation beeinflusst. Wenn sogar in Magazinen der öffentlich rechtlichen Fernsehsender die Magenverkleinerung als das einzige Allheilmittel dargestellt wird, kommt schon Zweifel auf. Dabei auch noch Vorwürfe gegen die Krankenkassen zu erheben und die Forderung zu formulieren, dass alle Adipösen nur chirurgisch behandelbar seien, ist konkrete Werbung für Kliniken, deren Ärzte und Marketingstrategen sich des Themas einseitig annehmen. Glücklicherweise unterstützen die Krankenkassen in Deutschland Adipositas-Operationen nur dann, wenn sie tatsächlich sein müssen. Und das ist gut so, fasst der DKGD-Vorstand zusammen.

Es darf nicht vergessen werden, dass auch ein Chirurg und Kliniken Unternehmer sind. Und Unternehmen müssen Geld verdienen. Da kommt die wachsende Zahl der verzweifelten aber uneinsichtigen Dicken gerade recht. Übergewichtige sind eine ideale Zielgruppe, denn in Verzweiflung kaufen sie unsinnige Schlankheitsmittel und fordern die Krankenkassen zur Bezahlung ebenso unsinniger Operationen auf. Statt im therapeutischen Team aus Ernährungsmediziner, Diätassistent, Bewegungstherapeut und psychologischem Berater das Leben umzustellen, setzen sie auf mechanische Hilfe von innen durch Magenbänder und Co. Keiner wird dazu gezwungen, zu viel und falsch zu essen sowie die Bewegung einzuschränken, stellt Almut Carlitscheck fest. Der Mensch ist kein reines Triebwesen, das hilflos den Fressbegierden und schlechten Gewohnheiten einfach erliegt. Jeder kann sein Verhalten ändern und vernünftig handeln. Das macht jeden Menschen schlank. Übergewichtige müssen selbst ihren Beitrag zur eigenen Gesundheit und Figur leisten.

Übergewichtigen, die behaupten, schon vom Anblick von Speisen zuzunehmen oder selbst bei minimaler Kalorienaufnahme nicht abzunehmen, sei entgegnet, dass es ein energieerzeugendes Perpetuum Mobile nicht gibt. Andernfalls könnten die Übergewichtigen in Deutschland die Weltenergie-Problematik lösen, indem sie aus nichts Energie erzeugen. Aus nichts lässt sich grundsätzlich auch keine Masse erzeugen. Übergewichtige stehen nicht außerhalb der physikalischen Grundgesetze, betont Ernährungsexperte Sven-David Müller. Es ist doch albern, was manche Übergewichtige behaupten. Es ist fast so albern, wie die Behauptung der Adipositas-Chirurgen. Auch sind die Drüsen bei Übergewichtigen praktisch nie verantwortlich für die Entstehung von Übergewicht. Das Deutsche Kompetenzzentrum Gesundheitsförderung und Diätetik fordert die Chirurgen in Deutschland auf, Adipöse hinsichtlich der Notwendigkeit von Operationen nicht länger in die Irre zu führen und damit das Fehlverhalten zu fördern!

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