BIOCHEMIE: Käsemann und Zwiebelfrau
Männerschweiß riecht nach Käse, der von Frauen nach Zwiebeln. Das hat die Schweizer Parfümfirma Firmenich ermittelt. Wie das Magazin GEO in seiner April-Ausgabe berichtet, untersuchten Wissenschaftler des Unternehmens dazu den Schweiß in der Armbeuge von 24 männlichen und 25 weiblichen Versuchspersonen; alle hatten einen Saunaaufenthalt oder eine viertelstündige Radtour hinter sich.
Bei beiden Geschlechtern war der Schweiß zunächst geruchlos. Doch Bakterien, wie sie in der Armbeuge vorkommen, verwandelten die Substanzen in eine übel riechende Mixtur. Diese unterscheidet sich bei Männern und Frauen. Weiblicher Schweiß enthält Schwefelverbindungen, die zu Thiolduftstoffen mit Zwiebelgeruch werden. Bei Männern entsteht durch die gleichen Bakterien ein Käse-Hautgout. Die Biochemiker von Firmenich hoffen nun, Hemmstoffe zu finden, welche die Umwandlung der neutralen Gerüche in Käse- und Zwiebelnoten verhindern.
Anderen Wissenschaftlern erscheint die Trennung in ein Käse- und ein Zwiebelgeschlecht allerdings zu simpel. Der Geruchsforscher Tom Jacob aus Cardiff etwa vermutet weitere Unterscheidungsmerkmale. Zum Beispiel sei zu berücksichtigen, was schwitzende Menschen zuvor gegessen hätten. Hatte man den Versuchspersonen in Genf etwa eine Schweizer Brotzeit kredenzt?
Die aktuelle GEO-Ausgabe umfasst 172 Seiten, kostet 6,30 Euro und ist ab sofort im Handel erhältlich.