arte, Donnerstag, 19.03., 18:30 – 19:00 Uhr
Katalonien liegt im Nordosten der Iberischen Halbinsel, zwischen den Pyrenäen und der Mittelmeerküste. Die Bewohner Kataloniens sehen sich selbst als ‚Preußen‘ Spaniens: fleißiger, zuverlässiger und mutiger als die Einwohner der anderen Regionen und zudem mit dem höchsten Bruttosozialprodukt gesegnet.
Die Katalanen gelten außerdem als einfallsreiche Köche. Typische Gerichte sind ‚Arroz a la Catalana‘, ein Reisgericht mit Kaninchen oder Hühnerfleisch, ‚Excalibada‘, gegrilltes Gemüse in Olivenöl, und ‚Conill con caragols‘, Kaninchen mit Schnecken und Knoblauch.
Letzteres ist auch das Lieblingsgericht von Wilma Baró, einer Obstbäuerin aus dem Dorf Seros. Es liegt in der Provinz Lleida im Landesinneren, 200 Kilometer von Barcelona entfernt. Hier wurde bis zu den 40er Jahren Weizen angebaut und Viehwirtschaft betrieben. Aufgrund der zunehmenden Konkurrenz der anderen Regionen Spaniens sind die Bauern mittlerweile auf Obstwirtschaft umgestiegen.
Aus der Umgebung von Seros kommen die besten Pfirsiche und Nektarinen Kataloniens. Wilma und ihr Mann Miguel waren früher Mitglied der örtlichen Kooperative, seit 15 Jahren jedoch fährt Miguel zweimal pro Woche mit seinem Kleinlaster auf den Großmarkt nach Barcelona. Beide leben mit der Natur und leiden auch mit ihr. Hagelschäden, Trockenheit oder Schädlingsbefall machen ihnen zu schaffen. Kein Jahr ist wie das andere, jedes Mal fällt die Ernte anders aus. Doch den Mut verlieren sie nie, schließlich sind sie die ‚Preußen‘ Spaniens.