Eckes-Granini zieht irreführende Werbung für Kinderprodukt zurück
„Frucht-Tiger“ wird in Deutschland nicht mehr als „gesund“ beworben
Erfolg für die „abgespeist“-Kampagne der Verbraucherrechtsorganisation foodwatch: Eckes-Granini bewirbt sein Kindergetränk „Frucht-Tiger“ in Deutschland nicht länger als „gesunden Durstlöscher“. foodwatch hatte dies als Irreführung kritisiert und Eckes-Granini nahe gelegt, auf die Formulierung zu verzichten. Auf den deutschen Internetseiten des Unternehmens wird der Frucht-Tiger nun nicht mehr als „gesund“, sondern nur noch als „lecker“ angepriesen. Das Kindergetränk enthält unter anderem die zahnschädigende Citronensäure (E330). Weil es trotzdem über Jahre als „gesund“ beworben wurde, ist der Frucht-Tiger einer von fünf Kandidaten für den „Goldenen Windbeutel 2009“, der Online-Wahl zur dreistesten Werbelüge auf www.abgespeist.de
Nachdem foodwatch Eckes-Granini über die Wahl informiert hatte, forderte das Unternehmen, die Nominierung zurückzuziehen. Begründung: Auf der Verpackung des Frucht-Tigers werde der Slogan „gesunder Durstlöscher“ seit Frühjahr 2008 nicht mehr verwendet. Doch auf der Internetseite fruchttiger.de blieb die irreführende Formulierung stehen – ausgerechnet bei den „Elterninformationen“ über das Kindergetränk. Erst nach dem Hinweis von foodwatch verschwand der Slogan auch von der Internetseite. Anne Markwardt, Leiterin der foodwatch-Kampagne abgespeist: „Offensichtlich hat Eckes-Granini erkannt, dass der Begriff ‚gesund‘ beim Frucht-Tiger fehl am Platze ist.“ Über www.abgespeist.de hatten Verbraucher in den vergangenen Monaten Protest-E-Mails direkt an den Hersteller geschickt.
Auf der österreichischen Firmenpräsenz www.eckes-granini.at tauschte das Unternehmen den irreführenden Slogan vom „gesunden Durstlöscher“ nachträglich am heutigen Mittwoch aus. Dennoch sieht foodwatch weiter Anlass für Kritik: Auf der internationalen Website www.fruchttiger.com wird der Slogan bis heute weiter verwendet. Im deutschen Internetportal preist der Hersteller den Frucht-Tiger zudem als „Durstlöscher für jeden Tag“ an. „Jeder Zahnarzt würde die Hände über dem Kopf zusammen schlagen“, so Markwardt.
Auf www.abgespeist.de können Verbraucher noch bis zum 19. März abstimmen, von welchem Produkt sie sich am meisten in die Irre geführt sehen. An den Hersteller des „Sieger“-Produktes verleiht foodwatch im Anschluss den Preis für den dreistesten Etikettenschwindel, den „Goldenen Windbeutel 2009“. Eine prominente Jury, besetzt mit Fernsehköchin Sarah Wiener, Moderator Tobias Schlegl, „Spiegel“-Reporter Ullrich Fichtner und den Bloggern Harald Dzubilla und Andrea Nienhaus, hatte fünf preiswürdige Produkte nominiert. Neben dem Frucht-Tiger sind das: Actimel von Danone, der Bahlsen Gourmet-Genießerkuchen, der „Biene Maja“-Kinderdrink von Bauer und das Bertolli Pesto Verde.