Humberto Dominguez

Speisen wie die Mayas – von einem der auszog das Kochen zu lernen

Humberto Dominguez und sein Restaurant „Kacao“ in Guatemala-Stadt

Dampfende Schüsseln mit mystisch klingenden Gerichten wie „kak-ik’“ stehen auf den Tischen, die mit hangewebten Ponchos als Tischdecken geschmückt sind. In einer Ecke untermalt ein Gitarrentrio mit lauschigen Klängen die traditionelle Atmosphäre dieser lauen Frühlingsnacht, hervorgerufen nicht zuletzt durch Kellner in der Tracht der gualtemaltekischen Maya-Indios und der Bauweise des Restaurants „Kacao“ im Stil einer indianischen Hütte mit Schilfdach.

„Eineinhalb Jahre hat es gedauert, bis 1996 alles hier fertig war“ beginnt Humberto Dominguez, Besitzer des „Kacao“ seine Geschichte. Es ist eine Geschichte, wie sie das Leben schreibt. Als 12jähriger begann Humberto zu kochen, als er etwas älter war, kam ihm die Idee, ein Restaurant zu eröffnen. Es sollte eine Küche sein, die typisch für Guatemala ist. Die Gerichte sollten so zubereitet sein, wie sie tatsächlich von der Bevölkerung gekocht werden.

Mit dieser Idee im Kopf fuhr Humberto mit dem Fahrrad durch das Land, besuchte Dörfer in denen er von alten Frauen lernte, wie sie kochen und traf schließlich in der Stadt Huehuetenango im Nordwesten Guatemalas auf eine Witwe im Alter von über 90 Jahren, die ihm ihr Kochbuch mit all ihren Rezepten vermachte. Das war der Schlüssel zu seinem Erfolgseiner Idee. Zwei Jahre arbeitete Humberto als Koch in den USA, dann wurde er Küchenchef und schließlich leitender Küchenchef, erhielt viele Auszeichnungen, sogar in Japan, führt seit 12 Jahren eine Kochshow auf CNN-Mittelamerika. Auch Küchen-Botschafter für sein Land im Auftrag des gualtmaltekischen Tourismusamts INGUAT war Humberto lange Jahre.

Seine Idee, zu kochen, wie die Bevölkerung seines Landes Guatemala, hat er nie vergessen. Auch nicht, wie er angefangen und wo er einst hergekommen ist. So ist es auch wenig verwunderlich, dass er einen hohen Wert auf innerbetriebliche Aubildung legt. „Ich nehme nur Leute, die ohne Ausbildung aber mit starkem Willen zu mir kommen“, erläutert und Humberto. Mittlerweile besitzt er 9 Restaurants, 7 Taco-Schnellrestaurants „tacontento“, ein Steakhaus „Los Ranchos“, das Herzstück seiner Unternehmen bildet jedoch das Restaurant „Kacao“, in dem er seinen Jugendtraum verwirklicht sieht. Die zahlreich einkehrenden Gäste aus aller Welt danken ihm sein Traditionsbewusstsein. Auch die Lage des Restaurants Kacao inmitten der Hotel-Komplexe von Guatemala-Stadt könnte besser nicht sein und bietet gerade für ausländische Besucher, die die ersten Tage nach der Ankunft bereits einen Einblick in die Maya-Küche erhalten möchten, eine ideale Gelegenheit, diese intensiv kennen zu lernen.

Und wenn Humberto gut gelaunt ist erzählt er gerne auch Geheimnisse aus seiner Küche und Geschichten zu seinen Speisen, die er auch in sein Kochbuch aufgenommen hat.

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