Die Deutschen sind kommunikationsstark
Neue Studie zur Gesprächskultur der Bundesbürger
Gibt es eine deutsche Gesprächskultur? Eine repräsentative Befragung von 1.843 Bundesbürgern bringt erstaunliche Ergebnisse hervor: „Die Deutschen sind – anders als ihnen oft nachgesagt wird – kontaktfreudig und kommunikationsstark“, so die Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie Allensbach, Prof. Dr. Renate Köcher, bei der Vorstellung der Studie „Gesprächskultur in Deutschland“ in Berlin. Jacobs Körnung hatte die Untersuchung im Rahmen der „Initiative für das gute Gespräch“ in Auftrag gegeben.
Gespräche zwischen Generationen kommen zu kurz
Obwohl immer mehr Bundesbürger immer mehr Zeit vor dem Fernseher oder im Internet verbringen, ist das gute Gespräch nach wie vor der soziale Klebstoff, der Freundschaften, Familie und Gesellschaft zusammenhält. Allerdings „lebt“ der Austausch vor allem innerhalb der jeweiligen Altersgruppe – das „gute Gespräch“ über zwei oder gar drei Generationen hinweg wird zwar allenthalben als wertvoll erachtet, findet aber im Alltag und außerhalb der Familie nur sehr selten statt. Bei den wachsenden Bevölkerungsgruppen Singles und Ältere ist sogar ein echtes Defizit erkennbar: Offensichtlich fehlt es hier vielfach an der Gelegenheit, ein gutes Gespräch mit vertrauten und vertrauenswürdigen Personen zu führen.
Weniger Wertschätzung für Gespräche bei jüngeren Menschen
Spezielle Aufmerksamkeit richtete Allensbach auf die Frage, wie hoch der Stellenwert guter Gespräche bei jungen Menschen ist. Hier zeigt sich ein Auseinanderdriften der Kommunikationswelten: Während für die über 30-Jährigen das persönliche Gespräch eindeutig die wertvollste Form der Kommunikation ist, setzen die unter 20-Jährigen bevorzugt auf Chat, SMS oder E-Mail.
Auch wenn die mediale Welt und manche Talk- und Fernsehshow das Gegenteil vermittelt: Man redet nicht über alles. Im Gegenteil: Waren Sexualität und Beziehungsprobleme 2005 „nur“ für 61 bzw. 57 Prozent der Befragten Tabuthemen, so haben sich diese Werte deutlich auf aktuell 64 Prozent (Sexualität) und 61 Prozent (Beziehungsprobleme) erhöht. Tagesgespräche dagegen waren im Februar 2009 für 82 Prozent der Deutschen der neue US-Präsident Barack Obama und die aktuelle Wirtschaftskrise (79 Prozent).
Die Studie belegt detailliert, welche Voraussetzungen ein gutes Gespräch möglich machen. Rund 80 Prozent der Bundesbürger sagen: „Für ein gutes Gespräch muss ich meinem Gegenüber vertrauen und offen reden können.“ Und: „Es ist wichtig, dass man sich gegenseitig zuhört und ehrlich miteinander ist.“ Auch eine gemütliche Atmosphäre und etwas Gutes zu Trinken inspiriert: „Lass‘ uns einen Kaffee trinken“ scheint tatsächlich ein Synonym für den Wunsch nach einem guten Gespräch zu sein.
Jacobs Krönung hat die „Initiative für das gute Gespräch“ 2008 ins Leben gerufen, um dem Thema in der Öffentlichkeit mehr Aufmerksamkeit zu widmen. „Wir wollen mit unseren Aktivitäten Denkanstöße geben und es den Menschen leichter machen, ins Gespräch zu kommen“, sagt Marco Gottschalk, Manager Marketing von Jacobs Krönung. Wichtiger Bestandteil der Aktion ist ein eigens konstruierter Truck in Form eines XXL-Sofas, der ab April auf große Deutschlandtournee gehen und die Menschen zu guten Gesprächen zusammenbringen wird.