Tillmann Hahn ist der beste im Nordosten

Gourmet-Gipfel. Zum siebten Mal in Folge wurden am Wochenende in Rostock die besten Köche Mecklenburg-Vorpommerns auf einer Festgala geehrt.

Von Hans-Joachim Guth

Der Oskar heißt nicht mehr Oskar – er heißt jetzt „Großer Gourmet Preis Mecklenburg-Vorpommern“. Trotzdem bleibt er auch in der siebten Auflage das, was er immer war: ein kulinarischer Angriff auf Leib und Seele derer, die Zeit und Geld mitbringen in das Steigenberger Hotel Sonne in Rostock. Wie immer lässt man es sich gut gehen in dem gediegenen Ambiente des traditionsreichen Vier-Sterne-Hauses. Wie immer stehen die nachweislich besten Köche Mecklenburg-Vorpommerns hinter dem Herd und wie immer findet sich hier und da auch ein „Haar in der Suppe“ – der gerade erst einen Tag im Amt befindliche Hotelchef Ulrich Drewitz wird seinem Service-Personal noch ein wenig auf die Sprünge helfen müssen, will man der Kunst der Männer an Topf und Pfanne nicht nachstehen.
Und dass da in der Küche Kunst zelebriert wird, haben die gängigen Gourmetführer in ihren diesjährigen Ausgaben festgeschrieben. Der Kölner Gustav Volkenborn – ein bekennender Liebhaber von Speis und Trank – hat die einzelnen Notierungen erfasst, mittels eines komplizierten Computersystems zusammengeführt und aus allem die Rang- und Reihenfolge ermittelt.
In diesem so genannten Köche-Ranking steht Tillmann Hahn oben an. Der führt die Küche des Restaurants „Friedrich Franz“ im Grand Hotel Kempinski Heiligendamm. Der gebürtige Darmstädter ist eine Frohnatur und wenn er ans Arbeiten geht, dann hat er immer seinen Leibspruch parat: Genießen wir, was höllisch gut ist und hoffen, dass wir trotzdem in den Himmel kommen. Die Philosophie scheint aufzugehen, der Gourmetführer Michelin gab Hahn den ersten Stern. Den hat Michael Laumen auch erhalten – allerdings bereits vor zehn Jahren und seitdem in Krakow am See Jahr um Jahr verteidigt. Der dritte Sterne-Koch an diesem Verwöhn-Abend heißt Renee Rischmeyer. Der allerdings wird sich wieder hinten anstellen müssen. Rischmeyer hat für das Gutshaus Stolpe bei Anklam die begehrte Ehrung erkocht, dann aber – wie zwei seiner Vorgänger bereits – dem guten Haus an der Peene Adieu gesagt.

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