Städte der Genüsse

WDR, Samstag, 21.02. um 17:25 Uhr

Städte der Genüsse

Trier

Eine weitere Station auf der kuliarischen Reise „Städte der Genüsse“ ist Trier. Trier ist eine Stadt der Superlative. So ist sie die älteste Stadt Deutschlands, mit einem der schönsten Plätze Deutschlands und der ältesten Kirche nördlich der Alpen. Triers Name leitet sich ab vom keltischen Volksstamm der Treverer. Die nutzten schon die Talweite der Mosel, um Gärten und kleine Äcker anzulegen. Dann kamen die Römer. Über 100.000 Menschen lebten zur damaligen Zeit hier. Zahlreiche Baudenkmäler zeugen von der Baukunst der Römer, allen voran die berühmte Porta Nigra, eines der vier Stadttore. Aber auch die römische Therme, das Amphitheater oder die Basilika, die den römischen Kaisern als Empfangshalle diente, beeindrucken heutige Besucher. Der Hauptmarkt ist einer der schönsten Plätze Deutschlands.
Dort befindet sich das Café zur Steipe. Spezialität des Hauses ist die Pralinenproduktion. Im traditionsreichen Mutterhaus Café Raab werden Köstlichkeiten wie z. B. Riesling-Trüffel produziert. Oder man probiert ein paar „Domsteine“, eine pfiffige Marketingidee der Pralinenmacher. Der Dom ist die älteste Kirche nördlich der Alpen. Zurück geht er auf Konstantin den Großen und seine Mutter, die heilige Helena. Die Baugeschichte der Bischofskirche erstreckt sich seitdem über 1700 Jahre bis in unsere Zeit. Die kostbarste Reliquie des Doms ist der Heilige Rock. Laut Überlieferung ließ Konstantins Mutter Helena die Tunika Christi nach Trier bringen. Einer der bekanntesten Trierer ist sicherlich Karl Marx. Die Friedrich Ebert-Stiftung hat in seinem Geburtshaus ein Museum eingerichtet. Neben der Ausstellung zahlreicher Originalmanuskripte und Erstausgaben bietet die Ausstellung einen umfassenden Überblick über Leben und Werk des bedeutenden Denkers. Die Mosel floss ursprünglich am Rande der Stadt, an Trier vorbei. Mit dem Wachstum der Stadt ist sie mittlerweile zum innerstädtischen Erholungsgebiet geworden. An der Anlegestelle der Ausflugsboote liegt das alte Fischerviertel Zurlauben. Das Restaurant „Mosellied“ besteht seit dem 19. Jahrhundert. Hier gibt es noch frischen Moselfisch, zubereitet nach traditioneller Art. Auf der anderen Seite der Stadt am Petersberg erheben sich die Weinberge. Sebastian Oberbillig, Jungchef des Weingutes Deutschherrenhof, führt uns über den Weinkulturpfad, ein schönes Angebot für Wein- und Wanderfreunde.
Informationen über Rebsorten, Klima und Bodenverhältnisse gibt es an diversen Stationen des 2 Kilometer langen Weges. Die Trierer Winzer sind fast alle im Ortsteil Olewig ansässig. In ihrer Weinstube planen Christine und Wolfgang Becker das jährliche Sommerfest. Gleich neben der Weinstube ein Bau, der so gar nicht in die Olewiger Beschaulichkeit passen will. Die Beckers haben hier ihre Vorstellung von einem modernen Hotel Wirklichkeit werden lassen. Der Zweisternekoch bereitet Sankt Petersfisch mit kross gebratener Haut, Kartoffelstampf und Senfsoße zu. Köstlich!

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