An der Quiche Lorraine, dem berühmtesten Gericht Lothringens, scheiden sich die Geister: Traditionalisten bereiten sie nur mit Schweinespeck, Eiern und Sahne in einem salzigen Mürbeteigboden zu, die Anhänger der freien Variation dagegen streuen noch Käse darauf. Deftig soll und muss sie sein, die Küche Lothringens, eine nahrhafte Kost für Menschen, die hart arbeiten.
Deftig soll und muss sie sein, die Küche Lothringens, der man ihr deutsches Erbe anmerkt. Schließlich war dieses Herzogtum, benannt nach einem Urenkel Karls des Großen, viele Jahrhunderte lang ein Zankapfel zwischen Deutschen und Franzosen. Hier und da kommt also der deutsche Einfluss durch: A la Lorraine heißen Spiegeleier mit Räucherspeck und Käse. Und in den Metzgereien hängen viele verschiedene Sorten Wurst bis unter die Decke. Für die lothringische Version der französischen Potée werden Speck, Schweinefleisch und in Schweineschmalz angebratenes Gemüse mit Kartoffeln im irdenen Topf geschmort. Dieser Eintopf ist eine nahrhafte Kost für Menschen, die hart arbeiten müssen. Mit seinen Eisenerzlagern, Salzminen und Hochöfen ist Lothringen eine stark industrialisierte Region, in der über viele Jahrzehnte hinweg großer Wohlstand herrschte, der hart erarbeitet war und ist. Gilles Stephan und sein Freund Dominique Latière fördern bei Varangéville Salz aus der letzten Salzmine Frankreichs. Wenn die Männer am Abend nach Hause kommen, dann haben sie Appetit auf all die Köstlichkeiten, die ihre Region zu bieten hat.
So, 15.02. um 17:35 Uhr arte