WDR, Samstag, 31.01. um 11:05 Uhr
Essgeschichten
Holunderzauber – Köstlichkeiten aus Beeren und Blütenholunder
Holunderbüsche prägen häufig die Bauerndörfer. Früher wurde fast vor jedem Haus auf dem Land ein Holunder gepflanzt. Denn die schwarzen Beeren sind vielseitig verwendbar: als Sirup, Sekt, Suppe oder Gelee. Ein kulinarischer Begleiter von der Blüte bis zur Beere – gesund und wohlschmeckend. Doch auch magische Kräfte werden im Volksglauben dem Holunder zugeschrieben: Er bewahrt Haus und Hof vor bösem Zauber und Hexen. Im Busch wohnt nach altem Glauben die Baumgöttin Holla, die Pflanzen, Tiere und Menschen beschützt sowie Krankheiten heilen konnte. Vor allem im ländlichen Hohenlohe haben sich viele traditionelle Rezepte erhalten. Zu einem überregionalen Kultgetränk ist der Holundersekt von Bernulf Schlauch geworden – reine Handarbeit, aus den Blüten im Champagnerverfahren. Und auch die Küchle von der Mosesmühle in Bächlingen sind ein Geheimtipp. Im ersten Hofcafé von Hohenlohe serviert Helga Schöll stilgerecht einen Holunderblootz. Köstlichkeiten und Süßes ohne Reue – der Gedanke an die nachgesagte Heilwirkung des Holunders schwingt beim Essen immer mit.