Fitness-Studios zum Abnehmen geben schlechte Figur ab
Eine Stichprobe der
WDR-Wirtschaftsmagazine „markt“ (WDR Fernsehen) und „Quintessenz“
(WDR 2) in Kölner Abnehm-Studios für Frauen hat erhebliche Mängel bei
Beratung und Einrichtung zu Tage gefördert. So verfügte das
Studiopersonal über keine speziellen Kenntnisse in Ernährungsfragen.
In einem Fall empfahl eine Mitarbeiterin eine tägliche Zufuhr von
1200 Kalorien als „leichte Diät“; nach Expertenansicht hätte sich die
Testperson damit jedoch am Rande der Mangelernährung bewegt. In allen
Studios fehlten Trainingsgeräte, die sich auf jede Körpergröße
einstellen lassen; einmal gab es außerdem keine Duschmöglichkeit.
Die Stichprobe wurde unter Leitung des Sportwissenschaftlers Dr.
Theodor Stemper (Universität Düsseldorf) in den Kölner Filialen der
bundesweit agierenden Abnehm-Ketten „bellissima“, „Calory Coach“ und
„SlimLife“ durchgeführt. Zielgruppe sind stets übergewichtige Frauen,
denen die „Figurstudios“ (Werbung „bellissima“) eine Alternative zu
herkömmlichen Fitnesscentern anbieten. Nach Einschätzung von Dr.
Theodor Stemper ist jedoch ein selbst nur durchschnittliches
Fitnessstudio weit geeigneter: „Das Personal ist besser geschult, und
die Geräteauswahl ist einfach viel größer.“
Neben den drei Abnehm-Studios hatte der Sportwissenschaftler im
Auftrag des WDR auch acht Filialen von herkömmlichen Fitness-Ketten
und Rückenstudios begutachtet. Während die der Abnehm-Ketten mit
„mangelhaft“ oder bestenfalls „ausreichend“ bewertet wurden, gab es
gute und noch bessere Benotungen für die Fitnessstudios von „Holmes
Place“ in Köln, von „Fitness Company“ in Düsseldorf, von „Future
Sports“ in Essen und für das „Kieser“-Rückenstudio in Duisburg.
Der WDR berichtet am Montag, 6. Februar, in den Sendungen „WDR 2
Quintessenz“ (14.30 Uhr) und „markt“ (WDR Fernsehen, 21.00 Uhr).