Frauen belasten das Gesundheitswesen stärker als Männer
Frauen sind teurer als Männer. Das ist nicht nur im alltäglichen Leben so, sondern auch, wenn es um die Kosten im Gesundheitswesen geht. Die Zahlen der imedo-Studie zu den Gesundheitskosten in Deutschland zeigen, dass Frauen in fast allen Altersgruppen mehr Ausgaben verursachen.
„In der Kindheit und Jugend sind die Mädchen den Jungen in der gesundheitlichen Entwicklung voraus. Sie sind weniger auf therapeutische Unterstützung und Hilfe angewiesen“, erklärt der Vorsitzende des Berufsverbandes Deutscher Präventologen Dr. med. Ellis Huber aus Anlass der Präsentation des imedo-Gesundheitskostenplakats am 26. Januar 2009 in Berlin. „Im weiteren Lebensverlauf suchen Frauen eher Hilfe. Männer folgen ihrem Männlichkeitsideal ‚Ein Indianer kennt keinen Schmerz‘ und verzichten lieber auf Arztbesuche“, erläutert Huber weiter. Der starke Anstieg im letzten Lebensabschnitt sei durch die längere Lebenserwartung der Frauen zu begründen.
Vom ersten Ultraschallbild bis zum Abschluss der Früherkennungsuntersuchungen (U-Untersuchungen) kostet eine Schwangerschaft und die ersten sechs Lebensjahre eines Kindes zwischen 12.700 Euro und 27.500 Euro. Darin enthalten sind Blut- und Urinkontrollen, Blutdruckmessungen, Ultraschalluntersuchungen. Außerdem wird regelmäßig der Zustand des Kindes im Mutterleib kontrolliert: Herztöne, Lage und Größe. Auch Geburtsvorbereitungskurse zählen zum Topf des Gesamtbetrags.
Nach der Geburt läuft der Versorgungsapparat für das Kind an. Insgesamt neun U-Untersuchungen stehen auf dem Kalender des Kindes. Bis zum sechsten Lebensjahr werden Organe, Sehfähigkeit, Gewicht, Sozialverhalten, Sprachentwicklung und Motorik untersucht. Das Kind bekommt zudem alle notwendigen Schutzimpfungen.
Ist das Kind ein Mädchen, so wird sie mit rund 15 Jahren das erste Mal einen Gynäkologen aufsuchen, ab dem 20. Lebensjahr beginnen die Vorsorgeuntersuchungen. Abstriche werden genommen, der Blutdruck gemessen und die Brüste werden abgetastet. Da Mädchen bzw. Frauen schon sehr früh regelmäßig mit Ärzten in Kontakt kommen, fällt es ihnen auch im späteren Leben nicht schwer an Krebsvorsorge-Maßnahmen teilzunehmen.
Als Grundlage dienen der imedo-Studie und dem daraus resultierenden Gesundheitskostenplakat unter anderem die offiziellen Zahlen des statistischen Bundesamtes, der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, des Bundesministeriums für Gesundheit und einer Vielzahl weiterer renommierter Institutionen. Das Gesundheitskostenplakat ist unter http://www.imedo.de/artikel/gesundheitswesen abrufbar.
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