„An der Uni ist es wie im Sport: Es gibt die Pflicht und die Kür. Für die Pflicht kommt der Staat auf, während Sponsoren die Kür übernehmen – also viele wünschenswerte Dinge, die die Universität nicht selbst tragen kann,“, sagte der Präsident zur Begrüßung der Gäste aus Wirtschaft und Politik, unter ihnen der ehemalige bayerische Wissenschaftsminister Thomas Goppel.
In seiner Eventmanufaktur im Mainfrankenpark Dettelbach hatte Bernhard Reiser auf einem langen Tresen üppig Gemüse, Obst, Gewürze, Fisch und Fleisch aufgehäuft. Mit so manchem davon rechnete er erst einmal gnadenlos ab: „Die meisten Blattsalate sind im Winter so vitaminlos, da könnten sie auch gleich in ihre Tageszeitung beißen!“
Der 43-Jährige betreibt in Würzburg das Restaurant Weinstein und ist überdies Dozent im Bachelor-Studiengang Kulinaristik und Food Management an der Berufsakademie Mosbach/Bad Mergentheim. Axel Haase dazu augenzwinkernd: „Das hört sich so gut an, das könnten wir doch auch an der Uni Würzburg einführen…“
Dank an die Leighton-Unterstützer
Mit dieser bereits dritten Dankesveranstaltung für Sponsoren und Freunde der Universität wollte Axel Haase diesmal auch das Engagement all derjenigen würdigen, die den Weg für die Erweiterung der Universität Würzburg auf das Leighton-Gelände am Hubland mit vorbereitet haben.
Für die Universität biete die Erweiterung die große Chance, Lehre und Forschung mit dem Alltag im neu entstehenden Stadtteil zu verbinden, so der Präsident. Thomas Goppel fügte hinzu, dass die Universität Würzburg durch die Erweiterung zur Gegenspielerin der Münchener Universitäten im Norden Bayerns werde.
Reiser kochte mit den Gästen
Der frühere Wissenschaftsminister durfte dann eine Vinaigrette anrühren – zusammen mit dem Vizepräsidenten der Regierung von Unterfranken, Andreas Metschke, und Michael Hetterich, dem Architekten des geplanten neuen Hörsaalgebäudes am Hubland. Das Ergebnis verfeinerte Bernhard Reiser am Ende mit Zitronen- und Orangenschale.
Während die Gäste probierten, verteilte der mit einem Michelin-Stern gekrönte Koch humorvolle Tipps: „Man sollte wieder mehr mit den Händen essen“ und „Zucchini sind für mich ein Witzgemüse: Sie schmecken nach gar nichts und die Inhaltsstoffe sind auch gleich null.“ In manchen Gewürzen stecke hingegen mehr als man denke. Eine Muskatnuss oder ein Esslöffel Safran reichten aus, um einen Menschen unter die Erde zu bringen.
Bernhard Reiser zerlegte vor den Gästen eine Lammkeule und zeigte die genaue Lage von Tafelspitz und Bürgermeisterstück. Er riet dazu, auch im Winter nur Saisonales zu essen. „Paprika können Sie in dieser Jahreszeit echt in der Pfeife rauchen.“ Besser seien Pastinaken, Feldsalat oder Blumenkohl. Letzteren zerteilte der Koch mit einem Griff und erklärte dabei, wie er am besten schmecke: Einfach in Röschen auftrennen, anbraten, würzen – fertig.
„Man muss von München nach Dettelbach kommen um zu erfahren, was gute Küche ist“, stellte ein begeisterter Thomas Goppel nach dem Essen fest. Der Sekretärin des Universitätspräsidenten, Anna Weisensel, dankte er dafür, dass sie die Idee gehabt habe, die Gäste in die Eventmanufaktur einzuladen. „So viele zufriedene Gesichter wie hier hätte ich am Kabinettstisch auch gerne gehabt.“