Hollands höchster Berg liegt in der Karibik

Antilleninsel Saba punktet mit Natur und grandioser Unterwasserwelt

Wie eine Pirateninsel aus längst
vergessenen Tagen erhebt sich das 13 Quadratkilometer große Inselchen
Saba http://www.sabatourism.com aus der karibischen See. Der erloschene
870 Meter hohe Vulkan Mount Scenery wird häufig der höchste Berg der
Niederlande genannt, weil das Eiland als Bestandteil der
Niederländischen Antillen ist. Seit einigen Jahren betreiben die beiden
Deutschen Barbara und Wolfgang Tooten das kleine Hotel Scouts Place
http://www.scoutsplace.com , das im Zentrum des kleines Ortes
Windwardside liegt.

„Saba ist immer noch ein Geheimtipp, obwohl wir eine hervorragende
Unterwasserwelt anzubieten haben“, meint Wolfgang Tooten, der auch Saba
Divers http://www.sabadivers.com betreibt.
„Wahrscheinlich liegt es daran, dass es hier keine Strände gibt, denn
die Insel fällt an den meisten Stellen extrem steil zum Meer hin ab.
Dafür punkten wir mit einem echten Regenwald und jeder Menge unberührter
Natur“, ergänzt seine Gattin Barbara. Mit sehr viel Mühe haben die
beiden das 14-Zimmer-Hotel auf Vordermann gebracht. Man legt auf der
kleinen Insel großen Wert auf ein einheitliches Erscheinungsbild. Hübsch
und gepflegt sind die weiß getünchten Häuschen – so auch das Scouts
Place. „Für Taucher halten wir regelmäßig den Vortex-Stammtisch ab“,
erzählen die beiden Unternehmer. Zu den größten Highlights der Woche
gehöre aber die Karaoke-Night am Freitag-Abend. Passend zum Lokalkolorit
nennen es die beiden Eigner einfach „Sabaoke“. „In den vergangenen
Jahren ist dieser Abend auch zu einem fixen Bestandteil der
Einheimischen geworden.“ Dabei komme es unter den Einheimischen häufig
zum Wettstreit, um den besten Auftritt.

Die vier Dörfer Sabas waren bis vor kurzem nur durch Felsentreppen
miteinander verbunden. Eine Straße gibt es erst seit wenigen Jahren.
Neben den Tauchern besuchen auch Wanderer sehr gerne die Insel, da es
einige sehr hübsche Rundwanderwege gibt, von denen man eine gute
Fernsicht auf Saba oder auf die Nachbarinseln St. Eustatius und St.
Maarten hat. „Viele der Gäste schätzen die Abgeschiedenheit und das
fröhliche Miteinander der Menschen sehr“, erzählt Wolfgang Tooten. Trotz
der Nähe zur Ferieninsel St. Maarten – einer immer noch zwischen
Frankreich und den Niederlanden geteilten Insel – besuchen nur wirkliche
Naturliebhaber Saba. „Wem es auf St. Maarten zu laut und zu hektisch
wird, ist auf Saba bestens aufgehoben“, meint Tooten. Täglich gibt es
einen Bootstransfer sowie mehrere Flüge zur 44 Kilometer entfernten
Nachbarinsel. Der Flug dauert je nach Wind zwischen 15 und 20 Minuten.

Internationale Anbindung gibt es über St. Maarten, das täglich mit Air
France von Paris aus, angeflogen wird.

Neben den rund 20.000 Touristen, die jährlich Saba besuchen, gibt es
noch eine andere Besuchergruppe, die in Saba temporär ihre Zelte
aufgeschlagen hat: Studenten. Mit finanzieller Hilfe der USA errichtete
man eine kleine medizinische Fakultät nahe des Hauptortes The Bottom.
Rund 200 junge Leute absolvieren heute einen Teil ihres Medizinstudiums
auf Saba. Manche Studenten verlängern ihren Aufenthalt in die
Semesterferien und feiern mit den Einheimischen in der letzten Juliwoche
den bunten Karneval.

Am 15. Dezember 2008 haben Poltiker der Niederlande und der Antillen auf
Curaçao beschlossen, dass 2010 die Niederländischen Antillen aufgelöst
werden. Curaçao und St. Maarten sollen zukünftig als ein neues autonomes
Land – ähnlich wie Aruba – dem Königreich angehören. Die Inseln Saba,
Bonaire und St. Eustatius werden einen besonderen Gemeinde-Status
innerhalb des niederländischen Staatssystems erhalten. Wolfgang Weitlaner

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