Je aktueller, desto pessimistischer sind die Prognosen zur Entwicklung der deutschen Wirtschaft im Jahr 2009. Der private Konsum dürfte nach den Prognosen aller Wirtschaftsforschungsinstitute aber einen positiven Wachstumsbeitrag leisten.
Denn der durch die Lohnabschlüsse des Jahres 2008 erzielte Kaufkraftzuwachs wird 2009 voraussichtlich nicht so stark von der Inflation geschmälert. Die Inflation wird sich 2009 nach den jüngsten Prognosen spürbar auf eine Jahresrate von gut einem Prozent verringern, bedingt durch die nachgebenden Nahrungsmittel- und Energiepreise sowie den Aufbau eines beträchtlichen Produktionsüberhangs.
Ernährungswirtschaft krisenfest
Nahrungsmittel gehören zum Grundbedarf und sind somit krisenfester als andere Produkte. Der finanzielle Spielraum durch die Lohnerhöhungen sowie durch günstigere Nahrungsmittel, Energie und Kraftstoffe wird dadurch noch vergrößert, dass die Haushalte sich bei langlebigen Konsumgütern zurückhalten.
Dämpfer für die Kauflaune
Die Sorge um den Arbeitsplatz trübt allerdings die Ausgabenbereitschaft. Das wirkt sich nach Daten des Marktforschungsinstitutes GfK auf die Kauflaune von immerhin rund 32 Prozent der Bundesbürger im erwerbstätigen Alter aus.
Jagt weiterhin eine Hiobsbotschaft zur Wirtschaftsentwicklung die andere, so werden sich noch mehr Menschen bedroht fühlen und in Kaufzurückhaltung üben. In dieser Situation wird erfahrungsgemäß der Lebensmitteleinzelhandel durch attraktive Sonderangebote um die Kunden werben und den Preiskampf verschärfen, mit den entsprechenden Auswirkungen auf die Rentabilität der vorgelagerten Stufen.
Positive Signale
Optimistische Signale in den Medien hingegen fördern die Arbeitsplatzsicherheit und die Ausgabenbereitschaft. Damit begünstigen sie unter anderen auch den Außer-Haus-Konsum und die Nachfrage nach hochwertigen Produkten beispielsweise aus dem Bio-Sortiment, aus der Region oder aus Fachgeschäften. Dr. Paul Michels |Ilse Mohr, ZMP Bonn