Finanzkrise überschattet Weihnachtseinkauf

Finanzkrise überschattet Weihnachtseinkauf

Finanzkrise, Rezession, Inflation – die Liste der Stimmungskiller für das Weihnachtsgeschäft wird täglich länger. Doch wie wirken sich die Entwicklungen der letzten Wochen tatsächlich auf das Kaufverhalten der Bundesbürger zum Fest aus? Fallen die Wünsche der Lieben dem Rotstift zum Opfer? Der Aachener Marktforscher Dialego hat nachgehakt und befragte im Rahmen einer repräsentativen Studie im November 1.000 Verbraucher über ihre Pläne in Sachen „Christmas-Shopping“.

Zunächst einmal kann Entwarnung gegeben werden: Weihnachten findet auch in diesem Jahr statt – und zwar mit all seinen Ritualen samt Geschenken. In diesem Punkt will knapp die Hälfte (49 Prozent) der Befragten auch keinerlei Kompromisse eingehen und sich „wie immer“ auf Shopping-Tour begeben. „Doch die schlechten Nachrichten der letzten Wochen zeigen Wirkung“, kommentiert Andera Gadeib, Alleinvorstand und Gründerin von Dialego. „Bereits über ein Drittel (37 Prozent) der Verbraucher reagiert mit verändertem Kaufverhalten auf die Finanzkrise.“ Ganz oben auf dieser Liste steht für zwölf Prozent der Weihnachtseinkäufer die vermehrte Suche nach Sonderangeboten, elf Prozent beschränken sich auf den Einkauf preiswerterer Geschenke. Für weitere acht Prozent ist Sparen lediglich ein punktuelles Thema: Sie wollen nur vereinzelt günstigere Geschenke kaufen. Gerade einmal sechs Prozent planen drastischere Maßnahmen zu ergreifen und insgesamt weniger Personen zu beschenken.

Verbraucher erwarten Preisnachlässe

Viele Shopper spekulieren darauf, dass der Einzelhandel die Kauflust der Verbraucher noch einmal ankurbeln will und mit kräftigen Preisnachlässen lockt. So erwartet die Hälfte der Befragten in diesem Jahr vor Weihnachten mehr preisreduzierte Artikel als in den Vorjahren. Insbesondere bei Heimelektronik (71 Prozent), Bekleidung (56 Prozent) und Spielzeug (44 Prozent) rechnen die Verbraucher mit Rabatten.

„Doch ob verstärkte Rabattaktionen helfen können, wird sich erst nach den Feiertagen herausstellen,“ so Andera Gadeib. „denn selbst mit kräftigen Nachlässen dürfte es vielen Händlern schwer fallen, Verbraucher zu außerplanmäßigen Käufen zu animieren.“ Denn rund zwei Drittel wollen zwar genau so viel wie im letzten Jahr ausgeben, aber knapp ein Drittel wird dieses Jahr für den Einkauf von Weihnachtsgeschenken weit weniger tief in die Tasche greifen. Nur sechs Prozent wollen dagegen wirklich mehr in Geschenke investieren als im Vorjahr. Andera Gadeib über die Unterschiede zwischen den Altersgruppen: „Die Gruppe der über 50 Jährigen ist deutlich entschlossener zu sparen als die Jüngeren.“

Pessimistischer Blick ins neue Jahr

Die Umfrageergebnisse zeigen auch, dass die Mehrheit der Verbraucher eher schwarz sieht und für 2009 keine Besserung der eigenen Finanzen erwartet. Während nur rund ein Drittel der Befragten von dem Erhalt des eigenen finanziellen Niveaus ausgeht, schätzt jeder Zweite die zukünftige finanzielle Situation als schlechter ein. Wirklich optimistisch zeigt sich lediglich knapp ein Fünftel der Deutschen:
Sie rechnen mit einer Verbesserung der persönlichen finanziellen Situation.

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